Gynäkologie |
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Schwangerschafts-Test anno dazumal |
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Der 1947 erstmals von dem argentinischen Arzt und Endokrinologen Carlos GALLI-Mainini (1914-1961) beschriebene Krötentest (GALLI-Mainini-Reaktion) war bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhundert die sicherste Methode zum Schwangerschafts- nachweis. Dazu wurde der Urin (oder Serum) einer fraglich schwangeren Frau einer männlichen Erdkröte oder einem männlichen Frosch in den Lymphsack des Rückens eingespritzt. Wenn die Frau schwanger ist, lösten die Schwangerschafts- hormone häufig schon nach zwei Stunden (!) Balzverhalten der Kröte oder des Frosches aus. Zusätzlich dazu konnte man Spermien im Frosch-Urin nachweisen: Waren im Urin mehr als 10.000iE HCG (Schwanger- schaftshormon), so wurden nach 4 Stunden Spermien in die Kloake abgegeben, diese Spermien konnte der Arzt oder Laborleiter unter dem Mikroskop im Urin des Versuchstieren nachweisen. |
Gynäkologie |
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Sonde dilatatrice |
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Zum Ausspülen der Gebärmutterhöhle dienten Katheter wie der von OLSHAUSEN angegebene (siehe Blutungsbehandlung in der Geburtshilfe) oder Geräte wie dieses, nach DOLERIS resp. Dr. JOURDEL benannte. Jacques Amédée DOLERIS (1852-1938), der sich mit dem Erreger des Wochenbettfiebers befasste, der Eklampsie, der Bauchhöhlenschwangerschaft, der Fehlgeburt, arbeitete auch über Gebärmutterverlagerungen: er gab eine heute eher selten vorgenommene Operation zur Behandlung der Retroflexio uteri an: die Verkürzung der ligg. rotunda über offene Laparotomie (Operation n. BECK-DOLERIS).
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Gynäkologie |
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Tupferhalter, um 1900 |
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Tupferhalter, mit dem ein kleiner Tupfer resp. ein Schwämmchen in das Cavum Uteri hochgeschoben werden konnte, um die Höhle zu desinfizieren resp. zu ätzen (aus meiner „Metzer Wunderkiste“). Engl. "uterine sponge holder". |
Gynäkologie |
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Untersuchungsstuhl |
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Gebärstuhl. Sobald preiswerte Massendrucke auf den Markt kamen und "triviale Themen" gedruckt wurden (Gutenberg 1450), berichteten alle "schreibenden" Geburtshelfer von dem Nutzen der Gebärstühle. Während der Gebärstuhl, gefördert von diesen Schriften, seinen Weg von Italien (SAVONAROLA, 1547) in alle Länder Europas nahm, wurde er bis zu seinem Verschwinden im 19. Jh. ständig verändert und verbessert. Das "Gebärstuhlbett" Unter dem Einfluss der französischen Geburtshilfe (besonders MAURICEAU) aber verschwand der Gebärstuhl allmählich auch aus deutschen Kreisszimmern. Mitte des 19. Jh. war er aus der Mode. Untersuchungsstuhl Um 1910 stellte die Firma Gusdorf nach Angaben des Arztes MARX aus Worms ein Möbel her, das eine Kombination von Untersuchungsstuhl und Chaiselongue bildete.
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Gynaekologie |
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Untersuchungstisch |
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Früher wurden Patienten im Stehen oder im häuslichen Bett untersucht - oder gar nicht (ein Blick auf das Uringlas reichte!). Seit aber Patienten in der ärztlichen Praxis durchuntersucht werden, braucht es besondere Hochbetten, deren Neigung am Übergang von Thorax/Hals und Becken/untere Extremitäten verändert werden kann. Aus dem Nachlass des ab 1923 in Diekirch niedergelassenen Arztes Paul HETTO (1890-1973) stelle ich hier seinen Untersuchungsstuhl vor, dessen Kopfteil steilgestellt werden kann und ein oder zwei Beinteil/e herausgeklappt werden kann/können um den Stuhl zur Liege umzufunktionieren. Man beachte die ledergepolsterten Fussbügel - Sattlerarbeit vom Feinsten! Fabrikant war (?) die "Manufacture Belge de Gembloux". Zur Geschichte der Fabrik von Gembloux. Am Anfang stand der Messerschmied Dieudonné SIMAL (1852- ) aus Gembloux, der ab 1879 in Paris das Handwerk des Instrumentenbauers erlernte und dann in Paris einen eigenen Betrieb gründete, in dem vor allem Geräte für HNO- und Augenärzte hergestellt wurden. Ab 1885 arbeiteten sein Schwager Guibert LEGROS und dessen Bruder August im Simal'schen Betrieb. Guilbert kehrte schon bald nach Gembloux zurück, wo er ein Atelier eröffnete, während August mit zwei Neffen (Alphons und Karl) in Paris verblieben. Mit dem Abschluss ihrer Lehre kehrten auch sie nach Gembloux zurück, wo sie, zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder Joseph ein weiteres Atelier eröffneten. Ab 1905 wurden von der Familie Legros rue Albert chirurgische Möbel und Instrumente hergestellt Der Leiter des Werkes sammelte daraufhin die arbeitslosen Angestellten des Werkes um sich und gründete mit ihnen ein neues Werk, das seit 2002 unter dem eigenem Namen "SIBEL" medizinische Gerätschaften herstellt und vertreibt.
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Gynäkologie |
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Uterusfasszange (1) |
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Aus dem Fundus der Klinik Differdingen stammt dieses grässliche Instrument, das wir als Uterus(Portio?)- Fasszange deuten – in den einschlägigen Katalogen haben wir es nicht finden können. Hersteller war die französische Firma AUBRY. Beim Einführend der Zange mit geöffneten Branchen sind die Beisszähne verdeckt. Beim Schliessen der Zange treten die Zähne hervor und beissen mit brutaler Gewalt zu…
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Gynäkologie |
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Uterusfasszange (2) |
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Dem gleichen Zwecke wie das Vorgängermodell diente auch dieses Horrorinstrument aus der "Metzer Wunderkiste" (Fabrikat MATHIEU / Paris). "La Pince-érigne* de Alphonse ROBERT est formée par une longue pince à anneaux dont les branches s’articulent à la manière d’un forceps. Trois dents mobiles autour d’une charnière. Plaque perforée de trous en face de chaque dent et destinée à rendre l’instrument mousse lorsque les dents sont dans l’axe des branches. Vis de rappel faisant mouvoir la tige, et par suite la plaque. Celle-ci, en descendant jusqu’à l’insertion des dents, donne à celle-ci la direction. Ressort destiné à maintenir immobile la tige une fois que les dents de la pince ont pénétré dans la tumeur. Chaque branche peut isolément servir d’érigne, ou les deux peuvent être introduites rectilignes et mousses de chaque côté de la tumeur, puis articulées, et, alors, en faisant mouvoir la vis, les dents pénètrent d’elles-même dans la tumeur sans déchirer les parties voisines" (Fleetwood Churchill, Maladies des femmes Paris 1881 S. 434). [Caesar?] Alphonse ROBERT (1801-1862) war Chirurg am Hôpital Beaujon/Paris, agr. libre à la Faculté de Médecine de Paris und Mitbegründer der «Société nationale de Chirurgie». Chefchirurg dieses Spitals war Mitte des 19. Jh. übrigens Pierre Charles HUGUIER (1804–1873) aus Buc/Versailles. Zur Geschichte des Hôpital Beaujon: Bei dem hier vorgestellten Modell kann, im Gegensatz zu dem vorauf gezeigten Modell, die Neigung der Krallen beliebig eingestellt werden. Mit der Zange wurden Uteruspolypen in die Scheide vorgezogen, damit der Chirurg den Polypstiel ligieren konnte – eine „schwere Form“ der Klemme von MUSEUX.
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Gynäkologie |
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Uterusfasszange n. SCHROEDER |
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Karl Ernst Friedrich Schroeder, auch Carl * 11. September 1838 in Neustrelitz; † 7. Februar 1887 in Berlin. Nach Abschluss seines Studiums wurde er am 15. Januar 1864 zum Dr. med. promoviert.[4] Er nahm dann eine Assistentenstelle bei Theodor Thierfelder an. Von seinem ursprünglichen Vorhaben, sich als praktischer Arzt niederzulassen, rückte er ab, als der Gynäkologe Gustav Veit (1828–1903) ihn aufforderte, ihn nach Bonn zu begleiten. Veit hatte zuvor einen Ruf an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn erhalten. Nachdem er im März 1864 nach Bonn gewechselt war, wandte er sich dort der Gynäkologie und Geburtshilfe zu. Seit 1866 für Gynäkologie habilitiert, wurde er zwei Jahre als a.o. Professor an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen. Im Jahr 1869 wurde Schroeder dort als Nachfolger von Eugen Rosshirt (1795–1872) Ordinarius. Bis 1876 war er Leiter der Erlangener Universitäts-Frauenklinik. Dann folgte er dem Ruf der Charité nach Berlin. Die dortige Frauenklinik leitete Karl Schroeder als Nachfolger Eduard Arnold Martins bis zu seinem Tod.
Er starb 1887 im Alter von 48 Jahren in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt.
Lit.: Sein erstes Lehrbuch, das Lehrbuch der Geburthülfe, erschien 1870, ein Handbuch der Krankheiten der weiblichen Geschlechtsorgane folgte 1874. Beide Bücher waren sehr erfolgreich und wurden bis in die 1920er Jahre fortgeführt. Lehrbuch der Geburtshülfe. Cohen, Bonn 1893 . |
Gynäkologie |
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Uterusspülsonden |
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Obschon diese Sonden sehr den Birnen ähneln, die für die Scheidenspülung üblich waren, und (scheinheilig) zusammen mit Scheidenrohren (auf dem Bild jeweils rechts neben der Metallsonde) geliefert wurden, waren sie doch für ein wesentlich grausigeres Geschäft gedacht: die intrauterine Injektion von Abortivlösungen (z.B. Seifenlaugen). |