Zahnheilkunde


Zahnseife (3), um 1950

Seifendosen der Fa. GIBBS 

Neben Gibbs-zahnpasten fanden sich um die Jahrhundertwende eine Unmenge Tinkturen und Wässerchen im Umlauf, so " Dr. GÜNTHER’s Mittel gegen Zahnbrand und Zahnweh von hohlen Zähnen, mit gedruckter Gebrauchsanweisung, in Gläsern à 30 Gramm" (Langensalza 1881).

Dennoch erlaubte die Firma Gibbs der Familie Gibbs ein sorgenloses Leben im Wohlstand. Aus der Dynastie Gibbs stammt übrigens der Musiker Cecil Armstrong Gibbs (1889-1960), geboren in Graet Baddow, einem Dorf bei Chelmsford/Essex, dessen Vater Direktor der Gibbs-Werke war..

Im besetzten Elsass wurde GIBBS 1942 Sinnbild der Deutschen Gründlichkeit in Sachen Hygiene. Hier ein Auszug aus den Kindheitserinnerungen eines gew. Jean Babé (Internet):
„L'hygiène aussi nous est apprise et chacun possède, à côté de la patère sur laquelle il accroche sa veste ou son manteau, une petite tablette sur laquelle sont posés un gobelet avec une brosse à dents et une boîte en métal marquée Gibbs et contenant du dentifrice sous la forme d'un bloc de plâtre rose. Chaque matin nous nous lavons les dents sous la surveillance de nos deux "Tanten", le dentifrice de l'époque quoique légèrement parfumé a cependant fortement le goût de plâtre.“
Die Besonderheit der ersten hier vorgestellten Dose ist der Verweis auf die Individualität der Zahnpaste: es sollte ausgeschlossen sein, dass sich Zahnkeime innerhalb einer Gruppe von Badezimmerbenutzern ausbreiteten: „inscrivez vos initiales“ auf der Rückseite dieser 6 cm im Durchmesserer messenden Aluminiumdose „N°60, Made in Belgium“ der noch heute florierenden Firma: brav gravierte der einstige Benutzer der Seife seine Initialen „GN“.

Eine Dose dieser Art hatte meine Grossmutter im Gebrauch, als ich sie als kleiner Junge um 1950 im Urlaub in dem Dörfchen Untereisenbach / Vianden besuchte. Ich erinnere mich genau, wie ich mich über diese komische Zahnseife wunderte, benutzten wir in der Hauptstadt doch schon damals Creme aus der Tube.