Pharmazie


Apotheke Esch 1-1

 

"Esch den 21.3.84
Bitte Sie so freundlich zu sein mir umgehend zur Einsicht zu schicken mit Preisangabe: Schaeffers Flora von Trier.
Ebenfalls Titriermethoden von Medicus
Achtungsvoll Ferd. Liesch"
.

[Michael Schäfer (1790-1846), Priester sowie Lehrer der Mathematik und Naturwissenschaften in Trier, schrieb eine Flora der wildwachsenden Pflanzen des Regierungsbezirkes Trier, die er 1826 bei Linz herausgab.]

[Ludwig Medicus (1847-1915), Kurze Anleitung zur qualitativen Analyse. Zum Gebrauche beim Unterricht in chemischen Laboratorien, bearbeitet von Dr. Ludwig Medicus, a. o. Professor an der Universität Würzburg. Zweite Auflage. Tübingen 1882. Verlag der H. Laupp'schen Buchhandlung]


Fernand LIESCH (1848-1915) bekam 1882 die Erlaubnis, eine zweite Apotheke in Esch/Alzette zu eröffnen, die "Adlerapotheke". Er verkaufte die Offizin schon 1900 an
- Johann-Joseph HANFF (1876-1963). Die Apotheke lag 7 pl. Emile Metz.
- Paul TRIERWEILER (1926-1998)
- Heutzutage wird die "Pharmacie de l'Aigle", 50 bd. J.F. Kennedy von Michel TRIERWEILER (*1960) geführt.


Nota
Drei weitere Apotheken führen hierzulande den etwas pompösen Namen "Pharmacie de l'Aigle":
- die 2. Apotheke von Wiltz von Marc Weber...
- in der Hauptstadt die Apotheke Richard und Namur
- in Niederkerschen die Apotheke Ferdinand Fischbach...

Pharmazie


Apotheke Welschbillig  Esch/Alzette 

Baby-Puder 

Pflanzliche Produkte beherrschten lange Zeit den Markt. So wurden Club-Moos Sporen als Streupulver in der Chirurgie, als Babypuder und verschiedene Hautkrankheiten benutzt.

Seit der Antike ist Ameisensäure bekannt. Meyers Konversationslexikon von 1903 meinte zu Formalin, es sei ein "sehr wirksames desinfizierendes und antiseptisches Mittel, das auch zerstäubt werden kann und auf Möbel etc. nicht zerstörend wirkt" – Streupulver, das auf Möbel gestreut wurde … In chemisch komplexer Verbindung taucht das Formalin immer wieder auf: A. Reuter, Ameisensäure als Heilmittel, Kurzer Leitfaden für ihre Anwendung, 1930.

  • Georg August Richter (1829) schrieb über Salpeter "Er wirkt auch bedeutend antiseptisch, wird daher wohl als Streupulver bei fauligen Geschwüren , kaltem Brande empfohlen".

Ab 1900 wurde ihnen der Rang von komplexeren Chemikalien abgelaufen:

  • H Büchner, Ueber die Theorie der antiseptischen Wundbehandlung, in: Langenbeck's Archiv der Chirurgie, Volume 10, Nr. 1-2 (1878), 91-109.
  • Max Silber, Salubrol, ein neues antiseptisches Streupulver, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 22(1896), Heft 52, S. 843-845.
  • Walther Schmidt, Die Desinfektionskraft antiseptischer Streupulver und Bemerkungen über die Fernwirkung des Jodoforms, Jena, Gustav Fischer 1897.
  • Adolf Schuftan, Über Phenyform ein neues antiseptisches Streupulver, in: Therapeutische Monatshefte, Band 20 Seite 249, Verlag J. Springer., 1906.
  • R. Schnitzer, Untersuchungen zur Desinfektion staphylokokken-infizierter Wunden mit Rivanol-Carbamid-Streupulver, in: Langenbeck's Archive der Chirurgie Volume 184, Nr. 3-4 (1924), 166-180.
  • Ernst J. Feilchenfeld, Alfa Antar, ein neues antiseptisches Wundpulver, in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 52(1926), Heft 41, S. 1733-1734.

    Ob Formalin, Jod, Salpeter oder Zink – leider verrät uns die Dose nicht, welches Prinzip Welschbillig in Esch einsetzte!

    Stephan Welschbillig aus Echternach hatte 1870 die Apotheke von François Rothermel in Esch a.d. Alzette übernommen. Er starb 1895 sodass sein 1873 geborener Sohn Guillaume den Betrieb (nach einer kurzen Zeitspanne, die mittels eines Apothekerstudenten Eugène Weiss als Provisor überbrückt wurde), übernehmen konnte, als er 1897 zugelassen wurde. Guillaume leitete die vom Vater ererbte Apotheke bis 1937, als er sie seinerseits an seinen Sohn Georges weiterreichte. Er starb 1948 im Alter von 74 Jahren.

    Typisch für frühere Apotheker ist ihre Tätigkeit als Erfinder und Fabrikanten von Medikamenten. Vorgestellt wird ein Baby-Pulver aus der Offizin dieses Guillaume Welschbillig.

    Genauso typisch ist ihre Treue zu ihrer Apotheke. Kaum vorstellbar, dass kein Sohn den Betrieb hätte übernehmen können! Zu dieser Sippenmentalität passt auch das Bestreben, eine Ehefrau aus Apothekerkreisen zu heirateten. So tat auch unser Guillaume Welschbillig, als er 1901 eine Tochter des Hosinger Apothekers Paul Prüssen heiratete - so hatte es schon sein Vater gehandhabt, als er 1870 eine Tochter des Remicher Apothekers Michel Schmit heiratete ...

    Von dieser Stelle aus ein besonderer Dank an Herrn Apotheker Marc Hary (Pharmacie de Belvaux), dem ich dieses schöne Sammlerstück verdanke - ein Dank auch an Herrn Erny Schockmel aus Beles für die Vermittlung.

 

Pharmazie


Apotheke Knepper, Ettelbrück 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhaber der ersten Ettelbrücker Apotheke:
    L. Noppeney,
    J.H.W. Krombach,
    A. Knepper.

 

Adolphe-Eugène KNEPPER *23.4.1868 in Echternach als Sohn des Tierarztes Johann- Franz-Eugène Knepper und dessen Gattin Marie-Juliana Clement.

« Le jury d'examen pour les sciences naturelles, composé de MM. Reuter, professeur honoraire à l'athénée de Luxembourg, président, de la Fontaine, commissaire de district à Luxembourg, Namur, professeur honoraire à Echternach, Philippe, professeur à l'athénée de Luxembourg, membres, et Math. Thill, professeur à l'athénée de Luxembourg, membresecrétaire, se réunira en session ordinaire, du 10 au 22 octobre prochain, dans une des salles de l'athénée, pour procéder à l'examen de M. Adolphe Knepper d'Echternach, récipiendaire pour la candidature en pharmacie“ (Memorial A n°43 vom 27.9.1889).

„Le jury d'examen pour la pharmacie, composé de MM. Bourggraff, membre du Collège médical à Luxembourg, président; Scholtes, médecin à Diekirch, Petry, docteur en sciences naturelles à Luxembourg, Gusenburger, pharmacien à Luxembourg, membres, et Schoué, ancien pharmacien à Eich, membre-secrétaire, se réunira en session ordinaire du 26 au 31 octobre courant, dans le local de la société des sciences médicales, pour procéder à l'examen de M. Adolphe Knepper d'Echternach, récipiendaire pour le grade de pharmacien » (Memorial a n°55 vom 22.10.1891).
Zulassung am 3.10.1891.

"214° — Zentralapotheke, Adolf Knepper, Ettelbrück. — Apotheke. — Inhaber : Eugen Adolf Knepper, Ettelbrück. — Du 28 juin 1910" (Memorial n°36 vom 12.7.1910, Firmeneintragungen).

Pharmazie


Apotheke Heck, Ettelbrück

 

"Herrn Jos. Giver, Luxemburg
Ich liess heute einen leeren Kanister an Ihre werthe Adresse abgehen und bitte Sie mir denselben unverzüglich gefüllt mit Weinspirit Ia zugehen lassen zu wollen.
Hochachtungsvoll
Apotheker A: Heck
Ettelbrück, den 25 Mai 1897."

England und die skandinavischen Länder, die nicht über eigene Weinbereitungen verfügten, organisierten seit jeher einen breiten Kauf von französischem Wein. Aber der Transport des Weines in Fässern war eine arbeitsintensive und riskante Sache. In der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts kamen französische Weinhändler auf die Idee, nach England keine leichten Weine zu importieren, sondern dorthin ein konzentriertes Destillat einzuführen und es am Ort zu verdünnen, um die leichten Weine zu produzieren. Als Ergebnis wurde Weinspiritus erzeugt, der in Frankreich "Eaux de vie du vin" - "das Lebenswasser aus dem Wein" - genannt wurde.
Während des spanischen Erbfolgekrieges (1701 - 1714) verblieb der Weinspiritus, der für den Abtransport in andere Länder vorausbestimmt war, in den französischen Häfen - über 10 Jahre lang ! Der Handel wurde wiederaufgenommen, und französische Kellermeister, die den Zustand der Weinfässer prüften, fanden zu ihrer Verwunderung in den Eichenfässern (und nur in diesen Fässern) ein völlig einzigartiges goldiges Getränk, das einen sehr originellen, noch unbekannten Geschmack und Aroma besaß. Es wurde "Cognac" nach der Stadt Cognac genannt, in deren Lägern die Fässer mit dem Weinspiritus während der Kriegsoperationen aufbewahrt worden waren.

Dass die Apotheker einen schwunghaften Handel mit Cognac betrieben, ist gewusst - immerhin galt Cognac lange Zeit als Medikament...

Pharmazie


Apotheke Grevenmacher 1-1

 

- 1796 gründete der aus Andernach stammende Pierre-Joseph KONS (1776-1832) eine Apotheke im Moselstädtchen Grevenmacher. Als er 1832 an der Cholera starb, übernahm sein in Grevenmacher geborener Sohn
- Henri-Maximilien-Joseph (1803-1861) die Apotheke. Er war 1828 zugelassen worden.
- Franz HELDENSTEIN (1820-1907),
- Anton-Dominik JOACHIM (1831-1891),
- Jean-François GASPAR (1852-1929),
- Charles-Marie-Fernand SCHROELL (1879-1914) wurden seine Nachfolger in der von SCHROELL in "Pharmacie St. Laurent" benannten Apotheke. Mehrere Jahre lang wurde die Apotheke von Provisoren geleitet, bevor sie 1918 in den Besitz von
- Nicolas WEILER (1893-1938) kam. Von 1930-36 war Nicolas THILL (1909-1989) Provisor, bevor er nach Remich wechselte. Die Apotheke wurde nach kurzem Intermezzo ab 1941 von
- Gustav JUNCK (1900-1982) geführt, der im gleichen Jahr WEILER's Witwe heiratete. Der Sohn des Apothekers Nicolas WEILER,
- Robert WEILER (*1928) wurde 1953 als Apotheker zugelassen und leitete die ererbte Apotheke bis 2004, als er sie an seinen langjährigen Mitarbeiter
- Claude FEIEREISEN (*1968) übergab. Da Robert WEILER mit seiner Gattin in dem hinter der Offizin gelegenen Trakt wohnen blieb, verlegte FEIEREISEN die Apotheke auf die gegenüberliegende Strassenseite und modernisierte den Betrieb. In der "alten Apotheke" aber richtete Robert WEILER ein kleines Apothekenmuseum ein ...


Lange Zeit die einzige Apotheke des Landes, die (zumindest zeitweise) nach einem Heiligen benannt war, erst 1949 kam in Diekirch eine weitere "Pharmacie St. Laurent" hinzu (Victor HOLPER). Eine Apotheke in Grevenmacher, die, trotz des Schutzpatrons, zweien ihrer Besitzer zum Verhängnis wurde: erst Charles SCHROELL, der 34jährig an den Folgen einer Nephritis starb, dann Nicolas WEILER, der 45jährig an den Folgen einer Explosion in seinem Labor verschied ...


Auf der Ansichtskarte aus dem Jahr 1905 erkennt man auf der rechten Seite der Trierergasse das imposante Haus mit der Aufschrift auf der Giebelwand "APOTHEKE".


St. Laurentius ist der Kirchenpatron von Grevenmacher. Nach diesem Heiligen ist auch eine (heute vergessene) Rotweinrebe benannt, deren Name vermutlich, wegen ihrer frühen Reife, vom Namenspatron St. Lorenz (10. August) abgeleitet wurde.

Pharmazie


Apotheke Grosbous 1-1

 

Ab 1910 war Alex ROUSSEAU (1874-1935) Apotheker in Grosbous. Enttäuscht schrieb er am 4.9.1917 an (seinen Bruder?) Thomas Rousseau in Bonneweg:
"Alea jacta est! Mais malheureusement pas pour moi. J'ai appris par un membre du Collège médical, que le pharmacien ZIMMER a été désigné par ledit Collège comme concessionnaire. Donc fini pour moi. Attendons donc autre chose".

Hatte er darauf spekuliert, die Konzession in Steinfort zu bekommen, die Richard ZIMMER 1921 antrat, oder geht es in dem Schreiben um dessen Bruder Charles ZIMMER, der eine Droguerie in Ettelbrück eröffnete? ROUSSEAU bekam schon im September 1918 die Erlaubnis, eine Apotheke in Esch zu eröffnen, die Apotheke ROUSSEAU in Grosbous wurde am 1.11.1918 geschlossen...

Die Einwohner von Grosbous waren wieder gezwungen, ihre Pillchen in Redingen oder Ettelbrück einzukaufen...

Pharmazie


Apotheke Larochette 1-1

 

1846 - 1888 Charles-Henri-Adolphe KROMBACH (1817-1891)
1889 - 1911 Nicolas THILMANY (1855 - 1936)
1912 - 1916 Henri FIXMER (1883 - 1970)

Aloyse FABER *13.12.1880 in Luxemburg wurde am 3.5.1912 als Apotheker zugelassen und arbeitete zunächst als Provisor in einer hauptstädtischen Apotheke. Ab 1915 lebte er in Larochette, wo im November 1915 eine Tochter zur Welt kam. 1917 übernahm er von Henri FIXMER die Konzession der Apotheke in Larochette:
"Aloyse Faber, Larochette. — Pharmacie et droguerie. — Du 26 février 1917" (Memorial 48/1917).
FIXMER zog nach Belgien, FABER aber blieb in Larochette bis zu seiner Pensionierung. Er starb 80jährig in Luxemburg am 22.3.1971.

Pharmazie


Apotheke Luxemburg 1-1

 

Pharmacie du Cygne, 1839 nach der Fleischergasse verlegt.

Wer heute vor der Fassade des noblen Bekleidungsgeschäftes von Frau Eva Ferranti auf der n°4 der Fleischergasse (Fischmarkt/Luxemburg) steht, und das Glück eines günstigen Sonnenstandes hat, wird in den Bann der Jugendstilarbeiten gezogen: die gesamte Fassade ist bedeckt mit Majolika-Kacheln aus Fayence, zwei Schwäne und buntes Rankenwerk darstellend, vermutlich eine Arbeit der Faïencerie Villeroy & Bosch im Rollingergrund / Luxemburg. Als Küborn die Apotheke 1896 übernahm, liess er die Fassade umgestalten - auch im Inneren des Hauses fanden Umbauten statt, da Küborn hier ein Laboratotium installierte. Die schönen schmiedeeisernen Fenstergeländer im ersten Obergeschoss stammen von dem früheren Sitz der Freimaurerloge in der heutigen "rue de la Loge" ...

Luxembourg le 29.4.1904
Lieber Herr Schmit
die traurige Botschaft hat mich sehr betrübt. Ich drücke Ihnen hiermit meine aufrichtigste Theilnahme an dem harten Schlage, der Sie getroffen hat, aus .
Nur durch sich ergeben in Gottes Willen können Sie Kraft finden.
Ihr A. Kuborn, Apotheker

- eine Anleitung für alle diejenigen, denen beim Verfassen von Kondolenzbriefen der Text ausgeht!

Ein Stich mit der Aussenansicht der Schwanenapotheke ziert das Briefpapier.

Zum Apotheker KUBORN siehe: Pappschachtel (4), runde.

Pharmazie


Apotheke Luxemburg 2-1

 

Negerapotheke

Kuriositätshalber haben wir das Internet durchforstet nach weiteren "Pharmacies des Nègres" - vergebens. Luxemburg scheint als einzige frankophone Stadt diesen Namen beibehalten zu haben, dieses Relikt aus Kolonialen Zeiten - ein Stück Vergangenheitsbewältigung das überfällig ist? Nur zum Schein: in der Tat gab es in Luxemburg schon lange vor der Kolonialisierung Afrikas eine Mohrenapotheke ... Ausserdem darf man nicht übersehen, dass auch Städte wie Aschaffenburg, Berlin, Bonn, Coburg, Dortmund, Halle, Hanau, Kiel, Köln, Mainz, Meisenheim, München, Nürnberg und Wuppertal noch heute Mohrenapotheken haben!

Zum Apotheker Jacques BOS siehe: Salbentöpfe (2)

Pharmazie


Apotheke Hippert, Luxemburg

Fläschchen aus der Apotheke HIPPERT 

August HIPPERT *15.4.1888 in Hosingen, wurde am 15.11.1915 als Apotheker zugelassen (Memorial n°71 vom 5.12.1945). Ab 1920 Inhaber einer Apotheke in der Hauptstadt: als Lorenz GUSENBURGER erkrankte und kein Nachfolger in Sicht war, verkaufte er die «Pelikanapotheke» am Rothe-Brunnenplatz am 1.5.1920 an August HIPPERT. 1945 folglich Apotheker mit eigener Offizin in Luxemburg (Memorial). HIPPERT war Vizepräsident des Comptoir pharmaceutique. Er war bis 1952 Mitglied des Collège médical.
« Avis. Santé Publique. Par arrêté grand-ducal du 29 octobre 1952, démission honorable a été accordée, sur sa demande, à M. Auguste Hippert, pharmacien à Luxembourg, de ses fonctions de membre effectif du Collège Médical. Par arrêté ministériel du 5 novembre 1952, M. Robert Hoffmann, pharmacien à Dudelange, a été désigné pour remplir, en remplacement de M. Auguste Hippert, les fonctions de membre effectif du Collège Médical jusqu´au prochain renouvellement périodique" (Memorial B n°70 vom 26.11.1952.

Wilhelm-Martin gen. August HIPPERT „geb. in Hosingen am 15. April 1888, grossj. Sohn von Martin Hippert, Wirt gest. zu Hosingen en 11.3.1909 und seiner Ehefrau Barbara Philippine gen. Margaretha Schulz, gest. zu Luxemburg den 28.4.1922“ heiratete am 10.10.1922 in Luxemburg Katharine Walburga gen. Ketty Michels, geb. zu Hollerich den 2.10.1894, Tochter eines Bauunternehmers. Zeugen bei der Trauung waren der Hotelier Otto Hippert aus Diekirch, ein Bruder des Bräutigams, und Emil KETTER, Arzt in Differdingen, ein Schwager des Bräutigams. Aus dieser Ehe stammt ein Sohn Jean-Pierre-Martin gen. Pierre *2.9.1928 in Luxemburg, der Apotheker wurde und den väterlichen Betrieb übernahm.
Auguste Frédéric-Guillaume-Martin HIPPERT starb am 1.3.1957 in Luxemburg im Alter von 68 Jahren (L.W. vom 5.3.1957).

Sein Sohn Pierre war am 27.10.1952 als Apotheker zugelassen worden (Memorial). 1958 und 1961 Inhaber der Apotheke am Rothe Brunnen-Platz in Luxemburg (LMK 1958, 1961). 1967, 1980 ohne eigene Offizin (LMK 1967; Memorial B n°30 vom 23.5.1980). Praktiziert nicht mehr (Collège médical 5/2005). Als der Inhaber das ominöse Alterslimit von 72 Jahren erreichte, schloss er die traditionsreiche „Pharmacie du Pélican“ Ende 2001 (L.W. vom 20.12.2001) und verlegte die Konzession nach Bereldingen. Er war 1968 Ersatzmitglied des Collège médical.

Auf dem Etikett die Hauptfassade der HIPPERT'schen Apotheke, eine Blendfassade, die um 1900 vom Architekten Ch. Arendt vor die "echte" Fassade gestellt worden war.

Pharmazie


Apotheke Niederkerschen 1-1

 

Am 21.5.1912 schrieb der Apotheker Fernand FISCHBACH (1885-1958) eine Ansichtskarte an den Redakteur der Buchdruckerei Grevenmacher, Herrn Willy Esslen und bedankte sich für einen feuchtfröhlichen Abend... Auf der (privaten) Ansichtskarte ist seine Apotheke zu sehen, mit dem Adler hoch oben auf dem Giebel - mit separaten Eingängen für den Wohn- und den Arbeitsbereich. Im Hof hinter der Apotheke ... das Labor. Deutlich zu erkennen: die dickbäuchigen Flaschen, in denen Chemikalien angeliefert wurden (Alkohol ?). Das Gesetz von 1905 schrieb ein solches Labor vor (Memorial n°52 vom 23.9.1905):
"Art. 21. Das Laboratorium soll nach Größe und Ausstattung dem Geschäftsbetriebe entsprechen, hell und leicht lüftbar, feuersicher, am Fußboden wasserdicht und mit feuerfester Decke versehen sein. Dasselbe soll mindestens mit einer kleinen Dampfkoch- und Dampfdestillationsvorrichtung nebst erforderlichen Ausrüstungsgegenständen, einer Einrichtung für freie Feuerung und einem Trockenschrank, sowie mit den erforderlichen Waagen und Gewichten ausgestattet sein. Der Trockenschrank kann auch an einem andern Orte aufgestellt werden, muß dann aber verschließbar sein und den sonstigen Vorschriften entsprechen. Eine Presse mit Zinn oder verzinnten Einsätzen Matten) sowie ein mit Luftlöchern versehenes Schränkchen zur Aufbewahrung der Kolir- und Preßtücher ist hier oder an einem benachbarten andern Orte sachgemäß aufzustellen. Die Kolir- und Preßtücher (Beutel) sind, soweit erforderlich, zu bezeichnen. Die in dem Arzneibuche vorgeschriebenen Reagentien und maaßanalytischen Lösungen nebst den dazu gehörigen Geräten nämlich mindestens:
ein Kolben zu 1 Liter;
ein Kolben zu 500 ccm;
ein Kolben zu 100 ccm Inhalt mit engem Hals und einer Marke;
vier Vollpipetten von 5, 10, 20, 25 ccm;
zwei Meßpipetten zu 5 u. 10 ccm. Inhalt in 1/10 ccm abgetheilt;
zwei Buretten zu 25—50 ccm. Inhalt, in 1/10 ccm. abgetheilt mit Glasverschluß versehen, nebst Stativ; ferner
ein Scheidetrichter;
ein Glascylinder zu 100 ccm. Inhalt mit Glasstöpsel, ohne Tülle, in 1 ccm. abgetheilt;
zwei Uhrgläser mit Klemme ;
eine Waage zur Bestimmung des spezifischen Gewichtes und für feinere Wägungen (z. B. eine Mohr'sche oder Mestphal'sche Waage);
ein Exsikkator;
ein Luftbad;
eine Siedethermometer;
mehrere Kapillarröhrchen;
mehrere Siedekölbchen, Bechergläser und Reagircylinder;
ein Mikroskop;
ein Perkolator sind vorräthig zu halten und sachgemäß in den Geschäftsräumen aufzubewahren.Für diejenigen Reagentien, welche in einem andern Raume der Apotheke in gebrauchsfähigem Zustande Vorräthig gehalten oder welche bei Bedarf hergestellt werden, sind besondere Gefäße nicht erforderlich".

Besitzer:
- Nicolas KUBORN (1833-1903) erhielt 1863 die Ermächtigung, eine Apotheke in Bascharage einzurichten.
- Fernand FISCHBACH (1885-1958) war 1909 als Apotheker zugelassen worden.
- 1922 verkaufte FISCHBACH die Apotheke an Arthur SCHAMBOURG (1895-1983).
- Ernest SCHILTZ (*1919).
- Zur Zeit leitet eine Nachfahrin, Frau Véronique SCHAMBOURG (*1961) die Apotheke 145 av. de Luxembourg.

Pharmazie


Apotheke Niederkerschen 1-2

 

Rechnung der Apotheke Fernand FISCHBACH vom 1.1.1915 für eine Pulvermixtur...