vaginal


Scheidenspülung (2)

 

Die Methode der Scheidenspülung war erstmals 1832 von dem amerikanischen Arzt Charles KNOWLTON (1800-1850) empfohlen worden und erfreute sich bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts größter Beliebtheit. Sie wird auch heute noch praktiziert. Knowlton riet den Frauen, nach dem Geschlechtsverkehr die Scheide mithilfe einer Spritze mit Wasser auszuspülen. Die sogenannten ,,Mutterspritzen" wurden aus Metall- oder Hartgummi hergestellt und waren oft in Handtaschengröße gehalten, so daß man sie überall mit hinnehmen konnte. Außer Wasserspülungen nahm man auch Essig- oder Allaunspülungen vor. Diese Waschungen waren übrigens nicht nur zur Verhütung geeignet, sondern wurden von vielen Frauen ähnlich dem Zähneputzen als ganz normale Körperpflege empfunden.

Der hier in seiner Originalverpackung (genannt "calinage") vorgestellte Scheidenspüler war ursprünglich zur Behandlung von Gebärmutterkrankheiten entworfen worden. Er entstand aus der Zusammenarbeit des Frauenarztes Maurice EGUISIER (1813-1851) mit dem Bandagisten François Libault.

Der "Eguisier" wurde ab 1846 in einer Vielzahl von Materialabwandlungen produziert. Seine Glazzeit erlebte dieser Irrigatortypus Ende des 19. Jahrhunderts. Kaum ein Antik-Laden, wo nicht ein mehr oder weniger ramponiertes Exemplar als "instrument rare" angeboten würde. (siehe Einlaufgeräte)