Chirurgie


Hautklammer (3) n. MICHEL

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"Zu den vielfäitigen maschinellen Einrichtungen, deren sich unsere Ärzte bei Operationen bereits bedienen. ist eine neue getreten. welche nach vorliegenden Berichten die Arbeit des Chirurgen wesentlich erleichtern wird. Es handelt sich um eine Maschine zum Zunähen von Wunden etc. Das internationale Patentbureau Karl Fr. Reichelt Berlin NW. 6 schreibt uns darüber: Das neue. von Dr. Paul Michel in Paris erfundene und auf dem medicinischen Congress von 1900 vorgeführte Instrument welchem von der medicinischen Facultät du Sorbonne der Barbierpreis zuertheilt wurde, besteht aus einer Pincette, welche eine Anzahl Metallklarnmern enthält, deren vorderste durch einen sinnreichen Mechanismus beim 0effnen vorgeschoben, beim Schliessen der Backen zusammengedrückt wird. Mittels feiner Spitzen dringen diese Klammern von der Seite her in das Fleisch ein und halten dasselbe fest. Man hat nur nothwendig, die Wundränder mit einer gewöhnlichen Pincette aufeinander zu pressen, die die Klammern enthaltende Pincette in der richtigen Stellung aufzusetzen und die unterste Klammer durch Zusammendrücken der Backen zu befestigen. Es leuchtet ohneweiters ein, dass das Nähen in dieser Weise viel schneller vor sich geht als es nach der jetzigen Methode mittels Nadel und Seide der Fall ist. Auch ist dasselbe viel weniger schmerzhaft so dass es ohne Narkose vorgenommen werden kann. Die verwendeten Klammern sind aus Nickel hergestellt. Dieselben lassen sich leicht sterilisieren, indem man sie in der Flamme bis zur Rothglut erhitzt. Sie werden nach einigen Tagen leicht entfernt und hinterlassen keinerlei Spuren" (Österreichische Illustrierte Zeitung, 28. April 1901).

 

Exponat: Karton-Verpackung ver Fa. Aesculap mit Hautklammern n. Paul MICHEL, erworben im April 2021 auf einem Flohmarkt in Innsbruck. Sie stmmen aus dem aufgelösten Krankenhaus in Matrei a. Brenner. In der Packung befinden sich vier Schienen mit je 25 Originalklammern. Vermutlich aus den 1960/70er Jahren.

 

Paul Michel *1860 als Sohn des Malers Charles-Henri Michel (1817-1905), dessen Werke heute im Louvre und im Musée d' Orsay gezeigt werden. Ein Sohn Pierre *22 März 1920 in Paris.