Laborgerätschaften |
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Mikro-Sedimeter n. FRIMBERGER |
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Bei der von dem schwedischen Arzt Robin FAHRAEUS (1888-1968) im Jahr 1916 eingeführten Methode der "Blutsedimentierung" lässt man Blut in einem graduierten Kapillarrohr nach Westergren stehen wobei eine Trennung in Blutkuchen und Blutwasser eintritt. Die Phasengrenze wird nach einer und nach 2 Stunden abgelesen und als "Blutsenkung" angegeben. Seine Entdeckung gab den Anstoss zu einer ganzen Reihe von Verbesserungsvorschlägen.
Exponat In den 30iger Jahren stellte Ferdinand FRIMBERGER sein Mikro-Sedimeter vor, mit dem schon nach 1 Stunde ein abschliessender Wert vorlag.Vorgestellt wird ein Sedimeter aus dem Bestand des 2003 aufgelösten Laboratoriums der Elisabethklinik/ Luxemburg. Eines der drei Röhrchen ist leider "perdu". Zur Person des Erfinders: Geboren am 20.04.1907 in Aichbach (Oberbayern) als Sohn eines Oberpostinspektors, studierte FRIMBERGER Medizin in München, Königsberg, Graz und Prag. Es folgten Assistenzjahre in Berlin, Bonn und Münster. Von 1944-1945 war er Dozent für Innere Medizin an der Uni Rostock. Dann verliert sich seine Spur.
Lit.: - Kunin B., Ein neuer Blutkörperchensenkungsapparat. 1928 - Nathan H., Eine zweckmässige Abänderung der Glasröhren für die Bestimmung der Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit. 1930 - Frimberger F., Zur regionären Verteilung der geistig Gebrechlichen im Bayerischen Allgäu, insbes. im Hinblick auf d. Kropffrage, Springer, 1933, 16 Seiten (These). - Frimberger F., Photographische Darstellung des Ablaufes der Blutkörperchensenkungs-reaktion. 1933. - Frimberger, F. Das Erythrocyten-Sedigramm; Studien über den Ablauf der Blutkörperchen-Sedimentierungsreaktion; Methodik, Aussehen, Einteilung und Messung der Sedigramme. 1936 - Frimberger F., Das Minimalsediment des Blutes und seine Beziehungen zu Zahl und Hämoglobingehalt der Erythrocyten, in: Journal of molecular medicine, Vol. 16 (3. 1937), p. 90-93. Es wird der mit Min.-Sed. bezeichnete Wert auf seine Beziehungen zu Hb.-Gehalt und zu Ery.-Zahl hin untersucht. Hierbei erweist sich eine Abhängigkeit des Min.-Sed. einerseits vom Farbstoffgehalt des Blutes und andererseits von dessen Ery.-Zahl. Bei einem Vergleich der Höhe des Min.-Sed. mit der Höne des in Prozenten abgelesenen Hb. zeigt sich das Min.-Sed. relativ um so höher, je niedriger der F.I., je höher also die relative Bl.K.-Zahl ist. Das Min.-Sed. ist nur wenig höher als der Wert des zugehörigen Kom-pressionsvolumens. Als bedeutungsvoll wird die in allen Meßbereichen stets gleich objektive Bestimmbarkeit des Min.-Sed. erachtet. Als theoretisch wichtig wird an Hand einer Abbildung der nach den neuen Erkenntnissen vielleicht zu lösende Zusammenhang zwischen Spontan-Sediment, Min.-Sed., Kompressionsvolumen, Hb.-Gehalt bzw. Hb.-Volumen und Bl.K.-Zahl hervorgehoben. - Frimberger F., Beziehungen zwischen Sphärozytose und Senkungsgeschwindigkeit, unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse bei Anämien, Dtsch med Wochenschr 1939; 65(20): 788-792 (aus der Medizinischen Universitätsklinik in Münster Stellv. Direktor: Prof. H. Regelsberger). - Kanitz, H. R. Ein neues Mikrosedimeter. Deutsche Medizinische Wochenschrift,1935. - Reichel, Hans, in: Ein neues Mikrosedimeter, Deutsche Medizinische Wochenschrift, 1936, n°61 S.1929. - Vilela G. G., On a new model of pipette for the erythrocyte sedimentation test. 1934–35. |