Antike |
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Asklepios und Telesphoros (2) |
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TELESPHOROS – der das Ziel trägt – der Vollender, der das Ende der Leiden bringt, der Genius der Genesung der hilft, ein gutes Ende zu finden für jegliches Vorhaben…
Er trat erst spät zu Asklepios hinzu als dessen 'Reis' oder 'Sohn'. Eingeführt wurde er durch Orakel Ende des 1.Jh. n.Chr. in Pergamon, von wo sich sein Kult schnell ausbreitete. Den Griechen deutete er die Träume: der Heilschlaf im Tempel mit seinem medizinisch bedeutungsvollen Traum - ein wichtiges Element der antiken Medizin. Wegen seiner kleinen Gestalt und des Kapuzenmantels ist Telesphoros identisch mit den genii cucullati, die Fruchtbarkeits-, Heil-, aber auch Totengötter waren. Cucullus ist die Kapuze. Wahrscheinlich sind es alte keltische Gottheiten. www.symbolon.de/books2003/olymp.htm
Telesphoros wurde vornehmlich entlang der Küste Kleinasiens verehrt sowie im Schwarzmeerbecken. Verwandt ist ihm EUAMERION, der Dämon des "guten Tages", d. h. der glücklichen Krise der Krankheit. Tempel in Smyrna und Pergamos.
Der personifizierte Schröpfkopf?
Vorgestellt wird eine vorzüglich erhaltene Münze, die unter Kaiser Caracalla [*188; Kaiser von 211-217 n.Chr.] in der Provinz Thrakien in Trajanopolis [dem heutigen Rekna Devia/ Bulgarien] geprägt wurde (sog. Provinzial-Prägung):
Zum Schluss noch ein Kuriosum: Caracalla (richtiger Caracallus) war ein Spitzname, den der Kaiser ab 213 nach einem langen keltischen Kapuzenmantel erhielt. Folglich sehen wir obvers einen Kaiser mit keltischem Mantel, revers eine Gottheit mit dem typischen keltischen Kaputzenmantel.
Zur Frage, warum dieser Gott auf derart vielen Münzen erscheint, habe ich nichts vernünftiges finden können. Wollte der jeweilige Herrscher etwa andeuten, dass er, wie Telesphoros, der Vollender war, der grosse Mann, der von der Geschichte gesandt war, um endlich alle Sehnsüchte des Volkes zu erfüllen? |