Chirurgie


Krankentransportwagen, 1914/18

Fischer Militär-Kutsche, Vorkriegszeit, 30er Jahre 

"Besonders bezeichnet man mit Ambulanz die leicht bewegliche Einrichtung des Kriegssanitätswesens für die erste Hilfe, zuerst im 15. Jahrhundert von Isabella der Katholischen eingerichtet, von Richelieu im italienischen Kriege 1630 organisiert, später auch bei anderen Heeren eingeführt. In der deutschen Armee wird der Ausdruck Ambulanz nicht mehr benutzt.
In Frankreich versteht man unter "ambulances" alle im Bereich des kämpfenden Heeres vorhandenen Einrichtungen zur Pflege und zum Transport der Verwundeten und Kranken, speziell die zuerst 1792 i, Rheinfeldzug von LARREY eingeführten Krankentransportwagen"
(Meyers Konversationslexikon 1909, 1. Band).

Ambulanzen gehörten also im Wesentlichen ins Ressort der Armeen. Doch auch im zivilen Alltag betrieben Organisationen wie die Freiwilligen Rettungsgesellschaften und das Rote Kreuz Krankentransporte.

Die Verwundeten wurden durch mehr oder weniger ausgebildetes Personal auf Krankentragen vom Schlachtfeld zu nahegelegenen Verbandsplätzen und Verwundetensammelstellen gebracht (Anmerkung: Kranke und Verwundete werden auf ‚Tragen’ transportiert, nur Tote liegen auf ‚Bahren’). Hier fand eine Erstversorgung durch die Regimentsärzte statt, bis sie in Ambulanzwagen auf einer bestimmten Route mit Halteplätzen zur Aufnahme weiterer Verwundeter zum Feldlazarett gebracht wurden.
Sanitäter begleiteten diese Krankentransporte nicht - bis zur Ankunft in einem Lazarett waren die Patienten sich selber überlassen.

Die zunächst verwendeten 2-rädrigen Krankenwagen erwiesen sich als ungeeignet, da die schaukelnden Bewegungen zusätzlich Schmerzen verursachten, so daß bald 4-rädrige Wagen eingeführt wurden. Sobald die Verwundeten in den Feldlazaretten transportfähig waren, brachte man sie zur weiteren Behandlung in die Reservelazarette in den Städten ...

In Deutschland produzierten drei große Zentren Blechspielzeug:
- der Raum Nürnberg/Fürth/Zirndorf mit über hundert Betrieben.
- der Raum Berlin/Brandenburg mit den Firmen Lehman, Greppert und Kelch.
- der Raum Württemberg mit der Firma Märklin .
Während des 1. Weltkrieges brach die Spielzeugindustrie zusammen und erreichte nach Kriegsende in vielen Fällen nicht mehr die Vorkriegsqualität. Ein Beispiel dafür ist die Abwendung vom Verlöten der Spielzeuge und die Verbreitung der Blechzungen (Verzapfung). Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 20er Jahren führte die Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren zu einem Exodus vieler Hersteller: namhafte Firmen wie Issmayer, Bing und Hess schlossen ihre Fabrikationsanlagen.

Die Kinder spielten die Szenen nach, die ihnen der Vater bei seiner Rückkehr aus dem Krieg erzählte. Heute ist das "Penny"-Blechspielzeug von einst ein gesuchtes Sammelobjekt. Man beachte die detailgetreue Ausarbeitung der Pferde und der Kutscher und die sorgfältige Verzapfung - entstanden in der Nürnberger Spielzeugfabrik Georg Fischer (von 1908 bis 1959), Aufdruck "Germany" auf der rechten Flanke beider Pferde. Das gleiche Gespann (selten?) gab es übrigens auch ohne die Roten Kreuze auf der Plane ...