Zahnheilkunde


Hebel

Verschiedene Hebel zum Entfernen der Zahnwurzel 

Das erste hier vorgestellte kleine Set, bestehend aus 3 Instrumenten (etwas unterschiedliche Griff-Formen) stammt aus der „Metzer Wunderkiste“. Es handelt sich um „Geissfüsse“ zum Heraushebeln der Zahnwurzel. Die Bezeichnung verdanken die Instrumente einer gewissen Ähnlichkeit mit Ziegenfüssen (frz. pied de biche)

Bei Impressionsfrakturen benutzen auch die Chirurgen seit alters her einen Hebel - mal wurde er frei in der Hand gehalten, mal wurde er, um die Kraft zu erhöhen, aufgestützt auf 2 oder 3 Füsse. Vorgestellt wird ein 14 cm langer, frei geführter Hebel mit geriffeltem Ebenholzgriff, nicht signiert. Da er zusammen mit einer Knochensäge angeschafft wurde und laut Verkäufer aus dem gleichen Set eines französischen Militärchirurgen stammt, ist anzunehmen, dass er, wie die Säge, aus der Werkstatt CHARRIERE* stammt.

*Die Herstellung der chirurgischen Instrumente war traditionell Aufgabe örtlicher Schmiede. Erst 1820 wurde die Produktion von einer spezialisierten Firma angegangen, als der Schweizer Joseph Frédéric Benoît CHARRIERE (1803-1876) sich in Paris etablierte, nachdem er daselbst bei dem Messerfabrikanten Vincent in die Lehre gegangen war. In Zusammenarbeit mit dem Chirurgen DUPUYTREN, stellte er Instrumente her und belieferte ab 1824 die meisten der Pariser Hospizien und Hospitäler mit Prothesen und Instrumenten. 1830 erhielt er den Auftrag, Instrumentenkästen für die Armee zu liefern. Sein Betrieb hatte um 1844 an die 300 Angestellte und Arbeiter.