Zahnheilkunde


Zahnsteinschaber (1)

Zahnstein 1

Fundort Luxemburg

 

 

   Das lateinische Wort "dentiscalpium" beweist, dass auch die alten Römer ein Gerät kannten, mit dem sie die Zähne putzen konnten. In seinem Werke "Das Gastmahl", Teil eines 16-bändigen Opus, beschreibt Petronius Arbiter, ein Zeitgenosse Neros, wie der Gastgeber seine Zähne schon vor [sic] dem Essen mit einer "Spica argentea", einem silbernen Stocher putzt. Dies scheint allerdings die einzige Textstelle zu sein, in der zur Zeit der Römer ein metallener Gegenstand als Zahnstocher benutzt wurde. Im Allgemeinen benutzten die Römer Naturprodukte zur Mundpflege.

 

Der römische Schriftsteller M. Valerius Martialis, der von 40-103 n.Chr. lebte, hat in seinen Werken des Zahnstochers nicht weniger als 4 mal gedacht. So hat er uns z.B. im 14. Buche seiner Epigrammaton libri eine Art Vokabularium hinterlassen, in dem er unter der Rubrik "Dentiscalpium" zu melden weiss, daß man in Ermangelung eines Hölzchens aus Laubholz auch eine Feder zum Reinigen der Zähne benutzen dürfe:


Lentiscus melius: sed si tibi frondea cuspis
Defuerit, debtes pinna levare potest


Der Zahnschaber geht einen Schritt weiter. Mit ihm wurden nicht nur Essensreste, sondern Kalkablagerungen auf den Zähnen entfernt. Seit John GREENWOOD (1760-1819), der George Washington behandeln durfte (!), gilt dieser Zahnstein als ungesund. Doch hatte es schon im 17. Jh. kleine Schabersätze gegeben mit mehreren Instrumenten, die verschiedenartige Köpfe trugen, mit denen man die verborgensten Stellen im Mund erreichen konnte.

 

Exponat 

 

Die meisten Zahninstrumente aus der Mitte des 19. Jh. hatten Knochen- oder Elfenbeingriffe. Vorgestellt werden zwei Schaber aus Metall, mit eleganten Griffen aus Elfenbein - ein Elefant hatte Zahn und Leben hergegeben, damit ein Europäer sich die Zähne blank polieren konnte ...


Ähnliches Instrumentarium schon zur Zeit der Römer bekannt (Fund aus Trier, Sammlung Kugener).