Pharmazie


Apothekerwaage (07), einschalige

Handwaage
 

1763 entwickelte der schwäbische Pfarrer und Tüftler Philipp Matthäus HAHN (1739–1790) eine Neigungswaage mit direkter Gewichtsanzeige. Hier wird die Masse nicht durch Kompensation mit einer anderen Masse, sondern über die Auslenkung eines Zeigers auf einer Skala gemessen. Das zu messende Gewicht - im Gegensatz zur Balkenwaage - wird nicht mit einem anderen Gewicht kompensiert, sondern durch die Auslenkung einer Masse an einem Hebel, die das Ablesen auf einer Skala ermöglicht. Prototyp dieser Waagen ist die Briefwaage.

 

Ein Vorteil dieser Waagen ist, daß man keine Batterie von Gewichten braucht!

 

 

Exponat

Einer Briefwaage ist auch diese einschalige Handwaage nachempfunden, mit Ausnahme der Schüssel aus Horn, die sich weniger für Briefe als für Körner und Pulver eignet. Laut Verkäufer stammt die Waage in der Tat aus einer ehemaligen Apotheke aus dem Raume Trier.

Sie kann bis zu 100 g abwiegen und ist leider nicht gepunzt. Beschriftung: Gramm (deutsch).

Um 1920 findet man diesen Waagentypus in Frankreich: "Peson à contre-poids, pèse-lettre / pèse-produit. "Balance à main à contrepoids, pour peser les produits", Maison EXUPÈRE à Paris - vers 1920. Narcisse BRIAIS propose un modèle similaire sur lequel la pince est remplacée par un plateau suspendu de 9 cm de diamètre. Dans son catalogue du début du XXe siècle, la Maison EXUPÈRE à Paris présente l'instrument parmi "les modèles spéciaux pour la photographie, etc".