Pharmazie


Pastillenstecher (1)

Tablettenpresse
 

 

Mit Hilfe der Rosenthal'schen Presse konnte das Volumen von pulverisierten Medikamenten auf ein Drittel reduziert werden, ein möglicherweise unangenehmer Geschmack wurde minimiert, die genaue Dosierung des Wirkstoffes wurde gewährleistet, der Herstellungspreis reduziert und dank längerer Haltbarkeit auch eine Bevorratung möglich. Obwohl sich niedergelassene Apotheker zunächst heftig gegen diese Art der Arzneimittelproduktion wehrten und die 1898 daraufhin erlassene Tablettenverordnung die fabrikmäßige Großproduktion verhinderte, setzte sich die maschinelle Produktion von Tabletten nach und nach durch. Das preußische Kriegsministerium erkannt die Vorteile dieser Herstellungsart und beschloss im Jahre 1904 Tabletten in ihren Sanitätsdepots zu pressen und sie als obligaten Bestandteil der Sanitätsausrüstung einzuführen. Die Tabletten-verordnung wurde schließlich im Jahre 1910 wieder aufgehoben und in der Folgezeit konnte infolge neuer technischer Möglichkeiten die Großproduktion der vielen neuen Medikamente, die entwickelt wurden, erfolgen und einer großen Patientenzahl zur Verfügung gestellt werden.

 


Exponat

Compresseur-Doseur der Pariser Fa. R. LENGLEN & E. MERY. Um 1920.