Pharmacie


Korkpresse

Korkpresse
 

 

     Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts werden Flaschen mit einem Korken verschlossen – zuvor waren mit Hanf umwickelte Holzverschlüsse üblich, die weder wasser-, noch luftdicht abschlossen.

 

       Lange Jahre "kauten" die Apotheker ihre Korken, um sie besser in die Flaschen eindrehen zu können. Irgendwann haben Kunden dies wohl mitgekriegt und sich über diese anstössige Praxis beklagt. So wurden um 1830 hygienische, mechanische Korkpressen erfunden. Oft hatten die Geräte die Form eines Tieres (Salamander, Hund, Kamäleon), meist hatten sie die Form eines Krokodils, weswegen die Korkpresse oft schlicht "Krokodil" genannt wurde,. Korke müssen so beschaffen sein, daß sie luft- und wasserdicht schließen. Dies erreicht man dadurch, daß man zunächst nur Korke ohne natürliche Fehler, harte morsche Stellen oder Löcher, verwendet und sie vor Gebrauch weich drückt. Dieses Weichdrücken muß allmählich und der genzen Länge der Korken nach geschehen, da andernfalls der Kork zerspringt. Man bedient sich dazu der Korkpressen. Diese sind also mehr als nur "Zusammenquetscher" – sie walgen den Kork durch und machen ihn geschmeidig, damit er beim zweiten Akt, dem Verkorken, nicht zerplatzt. "Dem Anstande zuwider ist es, den Pfropfen durch Pressen zwischen den Zähnen dazu weich und geschickt zu machen, sondern man klopft ihn mittelst eines Gewichtes oder Pistills weich, noch praktischer und bequemer ist es aber sich hierzu des Korkdrückers oder der Korkzange zu bedienen"(Hermann Hager, Technik der pharmaceutischen Receptur, Lissa 1862). Beim eigentlichen Verkorken einer Flasche preßt man den Korken vorher mit den Fingern oder mit einer Korkzange oder einer Korkpresse.

 

Exponat

Korkpresse, Amerika, 19. Jahrhundert. geschmiedetes Eisen, auf Brett montiert. Die perfekt funktionierende Konstruktion rollt durch Betätigen des Hebels den Korken in den schmaler werdenden Spalt unter dem Rad. Der Korken wird dadurch zusammen-gedrückt, die fein gezahnten Oberflächen von Rad und Schale verhinderten ein Herausrutschen des Korkens.

 

War ein Korken von schlechter Qualität oder war er unsachgemäß eingesetzt worden, so war das sich in der Flasche befindliche Produkt früher oder später "verkorkst", d.h. unbrauchbar.