Pharmazie |
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Retorte |
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Seit der Antike haben sich die Menschen mit Chemie befasst. Die Alchimie – stark durchsetzt mit mystischen Elementen, wurde sowohl von der Kirche – die Inquisition verdammte sie als Teufelszeug – als auch von den Universitäten abgelehnt. Doch schafften es innovative Mediziner wie Cornelius AGRIPPA und PARACELSUS, den Nutzen der chemischen Verbindungen in der Behandlung bestimmter Krankheiten derart überzeugend darzulegen, dass sich bald eine chemische Strömung innerhalb der Medizin abzeichnete. Alkohol, Antimon (Sb) wurden legale Heilmittel. Während man in Deutschland ausschliesslich Retorten aqus Glas benutzte, bevorzugte man in Frankreich die Retorten aus dünnem, einheimischem Ton Chemie wurde vor allem von Apothekern betrieben, die eine Möglichkeit sahen, sich von Gewürzhändlern abzusetzen, sich beruflich und wissenschaftlich zu profilieren. Nicht zuletzte erahnten sie reiche Pfründe. Grosse Chemiker wie LAVOISIER fanden Zugang zur Chemie über den Umweg ... der Pharmazie. Vorgestellt wird ein (heute obsoletes) Utensil der ersten Stunde, eine RETORTE – ohne Tubulus (als tubulierte Retrote bezeichnet man ein Retorte mit einer zweiten Öffnung im oberen Teil der Haube), ohne Normschliff. Der Name leitet sich ab vom lateinischen re- torquere = zurück-biegen resp. von „vas retortum“ = das zurückgebogene Gefäss. Damit wird auf die besondere Form des Flaschenhalses hingewiesen, der nach hinten resp. nach unten „zurück“gebogen ist. Die RETORTE wurde zum Inbegriff der Chemie. Retortenbaby, Retortenstadt... Erworben im August 2007 auf einem Strassenmarkt in Gap. |