Pharmazie


Mumia vera

Keramik, 1997 

Auf Wunden streute man ägyptisches Mumienpulver, das wahrscheinlich aus ganz normalem Straßen-Dreck bestand. Bei Herzschmerzen, Zittern, Husten oder Kopfweh ein wenig Mumienpulver einnehmen oder auftragen, und schon sind die Wehwehchen wie weggeblasen: Das dachte man zumindest bis in die 1920er-Jahre. Damals galt das Mumienpulver als Heilmittel. Dieser aus zermahlenen ägyptischen Mumien bestehenden Substanz wurden magische Kräfte nachgesagt.

Im 19. Jahrhundert galt Mumienpulver als das Potenzmittel der ersten Wahl. Grundsubstanz für Mumia waren indessen kaum mumifizierte Menschen, sondern in erster Linie pulverisierte Katzenmumien. "Da spielen sicher auch magische Vorstellungen eine Rolle. Was man aber nicht sehen wollte ist, dass das für die Ägypter ja keine Katze war, sondern eine Göttin - Basted -, die man da zerrieben hat. Das macht das Vergehen umso größer", so "Prof. Hermann Harrauer, Direktor des Papyrusmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek Wien".

Das vorgestellte, laut Firma Herr in Bogen nach historischer Vorlage gearbeitete Keramiktöpfchen, stammt aus der Zeit nach 1995 und wird nicht mehr hergestellt. Erworben 31.10.2011. Vorher zuletzt bei Ebay am 13.11.2006 angeboten.