Pharmazie |
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Herbarium (1) |
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Pflanzen sind seit Jahrtausenden wichtige Heilmittelquellen, weshalb Apotheker und Drogisten sie früher in der freien Natur, später auch in eigens dafür angelegten Kräutergärten, sammelten. Für ihre Arbeit war es absolut notwendig zu wissen, wie eine Heilpflanze aussieht und wie sie wirkt. Deshalb gingen sowohl die Apotheker- als auch die Drogistenlehrlinge vor einigen Jahrzehnten noch mit der Schule ins Grüne, um Kräuter zu bestimmen, zu pressen und zu trocknen. Mit den auf diese Weie gesammelten Heilpflanzen legten sie ein so genanntes „Herbarium“ an: eine Art Katalog mit getrockneten Pflanzen und zusätzlichen Informationen wie dem lateinischen Pflanzennamen, dem Vorkommen, der Wirkung und Verwendung. 1578 gründete der Pariser Apotheker Nicolas Houel (1520-1584) innerhalb des von ihm initiierten "Hôpital de la Charité" in der rue de l’Oursine (heute rue Broca) eine private Schule für angehende Apotheker, die "Ecole des jeunes apothicaires" und gliederte ihr einen botanischen Garten in der r. de l'Arbalète an, in dem an die 1.000 einheimische und exotische "simples" gezüchtet wurden. 1624 wurde in der rue de l’Arbalète die "Ecole de pharmacie" gegründet, die folglich die Gärten der Vorgängerinstitution übernehmen konnte. Früher entstanden Medikamente durch Verarbeiten von Pflanzen- und Tierteilen sowie von Mineralien. Nichts ist daher natürlicher, als die angehenden Apotheker in die antike Kunst der Botanik einzuführen, um Ihnen ein Gespür zu vermitteln für die Pflanzen, die den Reichtum ihrer Vorfahren begründeten. So unterhält die Pharmazeutische Fakultät der Universität Paris für ihre Studenten einen kleinen botanischen Garten, im 6. Arrondissement gelegen (Eingang über die n°4 der r. de l'Observatoire, der Baumallée entlang gehen, dann nach rechts einbiegen). Ein kleines Gewächshaus und ein Teich mit Goldfischen ergänzen die Idylle im Herzen von Paris. Am Ende des 2. Studienjahres erwartet die Pharmaziestudenten alljährlich die "épreuve de reconnaissances de plantes" im Garten der Fakultät ... Dieser Park sollte nicht verwechselt werden mit dem 1626 angelegten "Jardin du Roy", der durch Edikt von Mai 1635 "Jardin Royal des Plantes Médicinales" wurde: Guy de la Brosse, Arzt des Königsi Louis XIII, empfahl letzterem, einen botanischen Garten anzulegen, in dem die Medizinstudenten das Pflanzenreich erforschen sollten. Seit 1650 öffentlich zugängig, 28 ha gross, befindet sich der "Jardin des Plantes" mit seinen tropischen Treibhäusern, dem kleinen Zoo und seinen zahllosen Denkmälern im 5. Arrondissement, in der Verlängerung des Pont d'Austerlitz. Lit.:
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