Pharmazie


Apothekerwaage (1)

Waagen, um 1900 

Der Apotheker benutzte Waagen seit der Antike, um seine Waare zu dosieren. Hervorzuheben ist, dass - bis zur Einführung des metrischen Systems - Apotheker andere Gewichte benutzten als gemeine Händler.

Gelegentlich fanden sich prunkvolle, meterhohe Waagen in der Offizin, seitlich auf dem Abgabetisch (der Apotheker spricht nie von einer Theke) - sie beeindruckten den Kunden mehr als sie dem Apotheker bei seiner Arbeit halfen.

Präzisionswaagen, die in verglasten Kästen vor Staub geschützt aufbewahrt wurden, standen nicht in der Offizin, sondern im Apothekerlabor - sie wurden in der Forschung und analytischen Chemie benutzt.


Ähnlich wie der Goldhändler bediente sich der Apotheker in der Praxis zumeist kleinerer Waagen, die er in der Hand halten konnte. WUrden sie nicht benutzt, so hingen sie gelegentlich an dem Rahmen, der den Abgabetisch überspannte !

a) unteres Bild: die hier vorgestellte Handwaagen stammt aus dem Fundus der FRANZISKUS-Apotheke in Luxemburg-Belair. Sie wurde noch in den 80er Jahren des 20. Jh. benutzt. Ihre Schalen bestehen aus Bakelite.

b) oberes Bild: im Prinzip ähnelt diese, ebenfalls aus der FRANZISKUS-Apotheke stammende, Waage der vorherigen. Ihre Schalen sind aus Schildpatt gearbeitet. Vor allem aber hat sie einen kleinen Kursor (auf dem Balken links im Bild) zur Feinabstimmug im Leerzustand.

Besser als irgend ein anderes Mittel zeigt "das Zünglein an der Waage", der Finger resp. Pfeil, den kleinen Unterschied ...