Pharmazie


Apotheke Clervaux (b)

 

Kurz vor dem Tod von Félix-Léon SAUER (1856-1922) wurde die Apotheke von dem 1916 zugelassenen Jean-Pierre-Philippe MOLITOR (1895-1986) erworben.
"Sternapotheke Léon-Félix Saur, Clervaux. — La firme a été rayée ensuite de vente et cession de la pharmacie à M.Jean-Pierre Molitor, pharmacien à Clervaux. — Du 23 décembre 1921" (Memorial 5/1922).

Seit 1982 wird die "Pharmacie de Clervaux" - (den Namen "Stern" hat sie inzwischen eingebüsst) - von dem 1977 zugelassenen Léon BRACONNIER (*1952) geführt. Zur Person des Letzteren die folgende Anekdote, die 2004 im "Cliärrwer Kanton" veröffentlicht wurde, deren Präsident er im Übrigen ist:
"Als Léon Braconnier seinen früheren Arbeitgeber in der Hauptstadt Ende Oktober 1981 über den geplanten Umzug nach Clerf informierte, bat dieser ihn die Bürotür zu schliessen. Und dann meinte er mit ernster Miene, der junge Apotheker solle nicht glauben, die Öslinger lebten noch auf den Bäumen. Und ein Nachbar fragte, ob Freund Léon noch in vollem Gebrauch seiner geistigen Kräfte sei "Hues du se nach all, zu Clierf, do reent et sechs Méint am Joer, an déi aner sechs Méint ass et Wanter, do fällt sou vill Schnéi, dass de d'Hausdir mol nêt méi op kriss". Léon Braconnier konnte sich im Laufe der Jahre selbst überzeugen, dass es "sou schlëmm" nicht an der Nordspitze ist. Doch konnte er feststellen, dass es damals wie übrigens auch heute und in Zukunft noch Vorurteile über Leben und Menschen im Ösling gibt. Freilich gibt es auch vorgefasste Urteile im Norden über die Hauptstädter und "déi aus dem Minett". Hier ist nicht zu vergessen, dass die Öslinger während 365 Tagen im Jahr auf das übrige Land "herabblicken" und das hinterlässt nun einmal Spuren".

Während der Rundstedtoffensive im Dezember 1944 war die Apotheke ein wichtiger Aussichtsposten: zwei mit einem Radioapparat ausgestattete deutsche Kundschafter hatten sich in das Haus geschlichen und leiteten von hier aus die Bombardierung der Stadt durch ihre Genossen von der 2. Panzerdivision, die den im alten Schloss einquartierten Amerikanern nun einen schweren Stand bereiteten ...