Pharmazie |
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Albarello |
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Der Albarello leitet sich in seiner taillierten Form von Bambusgefässen ab, und wurde von den Arabern in die Pharmazie eingeführt. Der Albarello ist ein zylindrisches Gefäss mit flachem Fuss und einer zentralen Verjüngung die das Festpacken erleichtern sollte. Unterhalb des oberen Randes gestattete ein Wulst das Schnüren eines Pergamentblattes als Deckel. In den Albarellen wurden in den Apotheken Salben und Spezereien aufbewahrt, auf Kirchenaltären steckte man gelegentlich Lilien hinein. Das Wort leitet sich aus dem Persischen ab (el barani), was soviel wie Salbenbehältnis bedeutet. Als die Gefässe erstmals in Europa auftauchten, nannte man sie „Damaszener Töpfe“ – aus Damaskus. Die alten Standgefässe aus Majolika sind heutzutage kostbare, im Original unerschwingliche Sammlerobjekte, mit z.T. reichem, phantasievollem Dekor. Vorgestellt wird ein 28 cm hoher Albarello, erstanden in Gap im August 2004. Kein Firmenstempel. Der Zichorie (lat. cichorium intybus L., frz. chicorée sauvage, dtsch. Wegwarte, lux. Schikri, Schiggriskraut) wurden magische Kräfte zugegeben, insbesondere galt die Pflanze als Liebesmittel: Die gesamte Pflanze enthält, wie Löwenzahn, einen bitteren Milchsaft. Die (im Spätherbst ausgegrabene) Wurzel enthält bis zu 58% Inulase, Kumarine, Flavonoïde, essentielle Öle, Vitamine und Mineralien. Der aus der Wurzel angesetzte Tee gilt als Leberschutzmittel und sanftes Mittel gegen Rheuma, Gicht und Juckreiz. Sie gilt als wertvolles Gemüse für Diabetiker. Der offizinelle Zichorienextrakt „ex[tractum] cichorï“ (1:10) wurde aus den getrockneten Wurzeln (aus denen man ansonsten Kaffee herstellte) zubereitet und war ein beliebtes Laxans und harntreibendes Mittel. |