Pharmazie


Albarello

um 1900 

Der Albarello leitet sich in seiner taillierten Form von Bambusgefässen ab, und wurde von den Arabern in die Pharmazie eingeführt.

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Der Albarello ist ein zylindrisches Gefäss mit flachem Fuss und einer zentralen Verjüngung die das Festpacken erleichtern sollte. Unterhalb des oberen Randes gestattete ein Wulst das Schnüren eines Pergamentblattes als Deckel. In den Albarellen wurden in den Apotheken Salben und Spezereien aufbewahrt, auf Kirchenaltären steckte man gelegentlich Lilien hinein. Das Wort leitet sich aus dem Persischen ab (el barani), was soviel wie Salbenbehältnis bedeutet. Als die Gefässe erstmals in Europa auftauchten, nannte man sie „Damaszener Töpfe“ – aus Damaskus. Die alten Standgefässe aus Majolika sind heutzutage kostbare, im Original unerschwingliche Sammlerobjekte, mit z.T. reichem, phantasievollem Dekor.

Vorgestellt wird ein 28 cm hoher Albarello, erstanden in Gap im August 2004. Kein Firmenstempel.

Der Zichorie (lat. cichorium intybus L., frz. chicorée sauvage, dtsch. Wegwarte, lux. Schikri, Schiggriskraut) wurden magische Kräfte zugegeben, insbesondere galt die Pflanze als Liebesmittel:
« Un moyen de « fixer l’amour », la chicorée qui inspira de belles légendes où des princesses attendent fidèlement chaque jour le retour de leur prince charmant, le soleil. Fidèle elle ne pouvait attirer que la fidélité. Mais il ne fallait surtout pas la déraciner avec la main, seulement avec une pièce d’or symbolisant le disque du soileil, un des jours des Apôtres, « alors elle garantit l’amour à celui qui la déracine » (Michèle Bilimoff, Enquête sur les plantes magiques, éd. Ouest-France 2003 S. 111).
« La chicoré donne à celui qui la porte la notion de toutes les bonnes qualités souhaitées en lui par la personne qu’il aime » (Commentaire très excellents sur l’histoire des plantes, L. Fuchs, Paris 1549).

Die gesamte Pflanze enthält, wie Löwenzahn, einen bitteren Milchsaft.

Die (im Spätherbst ausgegrabene) Wurzel enthält bis zu 58% Inulase, Kumarine, Flavonoïde, essentielle Öle, Vitamine und Mineralien. Der aus der Wurzel angesetzte Tee gilt als Leberschutzmittel und sanftes Mittel gegen Rheuma, Gicht und Juckreiz. Sie gilt als wertvolles Gemüse für Diabetiker.
Im Juli werden, an der blühenden Pflanze, die Blätter geerntet; sie können auf Entzündungen gelegt werden, bzw. nach Abbrühung in einen Lappen eingeschlagen, auf Wunden aufgelegt werden.
Aus Zichorienblättern und Blüten hergestellter Tee ist appetitanregend und fördert die Verdauung.

Der offizinelle Zichorienextrakt „ex[tractum] cichorï“ (1:10) wurde aus den getrockneten Wurzeln (aus denen man ansonsten Kaffee herstellte) zubereitet und war ein beliebtes Laxans und harntreibendes Mittel.