Einlaufgeräte


Clysopompe (1)

Ballon-Pumpe, 1908-1918 

AVICENNA (980-1037) scheint der Erste gewesen zu sein, der Einläufe als medizinischen Eingriff empfahl, von ihm die erste Beschreibung einer Klistierspritze.

Bis ins 20. Jahrhundert wurden Medikamente rectal appliziert: der Einlauf mit einem Nicotiana-Dekokt galt als probates Mittel gegen die Epilepsie...

CLYSOPOMPE / frz. le clysopompe (vom griech. clusein, waschen).

Das hier vorgestellte Gummimodell fällt durch seinen kosmopoliten Charakter auf:
Englisches Modell Nahtlos, aus der
Russisch-Amerikanische Gummiwaaren-Fabrik
St. Petersburg.
Russian American India Rubber Cie.
Nur echt, wenn mit obigem Fabrikstempel versehen
Unerreicht in Qualität und Haltbarkeit

Diese Klysopompe war das klassische Instrumnt der Engelmacherinnen in den 40er Jahren (cf. den Film "Une affaire de femme" von Claude Chabrol, 1988) in Frankreich, als man den jungen Schwangern, deren Männer in Kriegsgefangenschaft oder an der Front waren, Seifenlösung in den Uterus einspritzten, wenn sie von Freunden oder durchziehenden "Feind"-Soldaten geschwängert wurden...

Rainer Lüttich aus Neuburg a.d. Donau schrieb mir: „Wie ich aus den Annalen der Fa. Russka ermittelt habe wurden die Teile mit dem Aufdruck St. Petersburg, von 1908 an, an die Fa. Bertram in Hannover geliefert. 1918 nach dem verlorenen Krieg durften die Handelsbeziehungen nicht mehr weitergeführt werden und Bertram bezog die Teile von den Vereinigten Gummiwarenfabriken Harburg Wien, der heutigen Phoenix. Aus diesem Grunde schätze ich die Datierung des Teile vor 1918“.

Ein zweites Exemplar unserer Sammlung (ebenfalls mit dem Aufdruck St. Petersburg) enthält, neben dem klassischen Hartgummiansatz, einen Ansatz aus Elfenbein.

Ein schönes Exemplar in einer Jugendstilblechdose ist ausgestellt in der Rubrik "Instrumente" bei:
www.aeskulap-gay.de/galerie.html