Diverses


Spucknapf (07)

Taschenspucknäpfe, um 1900 

Wir wissen nicht, welches Modell am Bahnhof von Petange verloren ging:
"Gefundene Gegenstände: Spucknapf am 10. 5., zu Rodingen-Bahnhof" (Escher Tageblatt vom 15.8.1918);

Vorgestellt werden zwei Spucknäpfe aus Metall - ja, nicht alle Taschenspucker waren blau:

a) das grössere Modell wurde 1901 von dem aus Halle stammenden Lungenarzt Sigurd Adolphus KNOPF (1857-1940) angegeben, der von 1895-96 Assistent von DETTWEILER gewesen war, dann nach New York auswanderte, wo er zum Vorkämpfer der Antituberkulosebewegung wurde. Als "zur Aufnahme des Auswurfs das Beste und Praktischste, aus Metall, hermetisch schliessend, leicht, elegant, bequem zu tragen, unauffällig" bezeichnete die Werbung die Taschenflasche für Hustende, Modell "DISKRET" - das ideale Geschenk also für einen tuberkulösen Grossvater...
Das 10x6x2.5 cm grosse Behätnis hatte in der Tat Platz in jeder Hosentasche.

b) das etwas kleinere Modell "SPUTOLLA" wurde 1929 von einem gew. Max Wedekind aus Zürich patentiert (Mitteilungen Ivo Haanstra, Leiden/NL; Michael Rüdiger, Hamburg/D). Der Behälter misst 10x4x2.5 cm. Er war insofern unpraktischer, als die Spucköffnung oben lag und einen deutlich kleineren Durchmesser besass als das oben vorgestellte Modell; der Kranke musste also genauer zielen...