Laboratorium


Trichinoskop

Trichinoskop
 

 

Zum Mikroskop

Nr. 65114

Okular Winkel-Zeiss T9x

Objektiv Winkel-Zeiss 11/T/4,5

Es wurde bis in die 1970er Jahre benutzt für die sogenannte "Quetschprobe".

Die Trichinoskopie, namentlich die Untersuchung von Muskelquetschpräparaten, wird nicht mehr empfohlen, weil damit keine nichtverkapselten Trichinen (T. pseudospiralis) nachweisbar sind. Diese Erkenntnis führte zur Ablösung der Trichinoskopie durch die Verdauungsmethode. Die Quetsch-probe war zulässig bis 2004/2005.
 
Das vorgestellte Mikroskop stammt vermutlich aus den 30/40er Jahren.

 

Zum Fabrikanten

1911 Umwandlung der Firma Winkel in eine GmbH und Eintritt der Firma Carl Zeiss, d. h. des Einzelkaufmanns Carl-Zeiss-Stiftung als Hauptgesellschafter. Erweiterung der Fabrik. 130 Mitarbeiter.

1945 wird die Tradition der Jenaer Mikroskopfertigung von Carl Zeiss in Göttingen fortgesetzt; 120 Mitarbeiter.

1957 Im Herbst ging das Werk von Winkel vollständig im Zeiss-Konzern auf.

 

Zu den Glasplatten

Zwischen die Platten ("Quetschgläser") kamen kleine Fleischstücken vom Schwein. So plattgedrückt konnte man durch das Fleisch sehen und nach Trichinellen suchen. Das sind Dauerformen eines Parasiten, die beim Rohverzehr von Schweinefleisch (Mett) auf den Menschen übergehen kann. Kompressorien sind dafür bestimmt, Tierfleischproben nach Trichinen und Finnen mit der Hilfe von Mikroskop und Projektionsgeräten zu untersuchen. Die zu untersuchenden Tierfleischproben werden auf die numerierten Rechtecke gelegt. Mit Hilfe von Schrauben presst die obere Glasplatte das Tierfleisch zusammen. Die Vorrichtung besteht aus zwei dicken Glasplatten, die mit den Schrauben an einander gepresst werden.

   Größe: 220x50x25 mm.

   Felder: 13×11 mm.

   Plattendicke: 4,5 mm.

Unmittelbar vor der Durchmusterung ist das Kompressorium nochmals von Schmutz und Fingerabdrücken zu reinigen …

 

Zwei Fläschchen

In dem Holzkasten stehen, in hölzernen Fächern, 2 Glasfläschchen, eines davon handschriftlich mit "Essig-Säure" beschriftet.  Laut Verordnung der Kommission der Europäischen Union muß auch 2005 ein Tierarzt, der Trichinoskopie durchführen will, "ein Glas mit Essigsäure und Kalilauge zum Aufhellen von etwaigen Verkalkungen und Erweichen von eingetrocknetem Fleisch" besitzen.

 

Lit.:

Schmitz, E.-H. (1981 - 1990) Handbuch zur Geschichte der Optik. Ergänzungsband 2a: Das Mikroskop. Wayenborgh, Bonn).