Kontrazeption


Rechenscheibe

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Wann ist eine Frau fruchtbar? Am 12. Juli 1929 stellte der österreichische Frauenarzt Hermann KNAUS (1892-1970) seine Forschungs-Ergebnisse beim Gynäkologen-kongress in Leipzig vor.  In den frühen 30er Jahren war das Verfahren "zeitungsreif" und geriet nun in die öffentliche Debatte.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=tag&datum=19321225&query=%22ogino/Knaus%22&ref=anno-search&seite=25

 

Dass die Ogino-Knaus'sche Theorie als Verhütungsmethode nicht allzu verläßlich war, ist bekannt. Hier eine lustige Anekdote: der luxemburger Frauenarzt J.-Paul PUNDEL (1921-1993) erzählte (cit, der luxemburgische Prof. und Autor J.-P. Hoffmann), daß diejenigen Kinder, die trotz Ogino-Knaus geboren wurden, im Volksmund "Ugeen" [dtsch. Eugen] genannt wurden - in Anspielung an ihren virtuellen "Kindsvater" Ogino ... Ähnliches erzählt man aus Deutschland, wo das Volk den trotz "Pille" geborenen Kindern den Beinamen "Tropi" gab!

 

Mit Hilfe der folgenden dreiteiligen (!) Scheibe lassen sich sowohl die fruchtbaren Tage als auch der Geburtstermin bestimmen.

 

Exponat
Bedruckter Karton, zentrale Metallöse als Drehpunkt, Außenrad Durchmesser 18,5 cm, mittleres Rad Durchmesser 12 cm, Innenrad Durchmesser 3,3 cm mit drei Beinen
Größe in cm: 18,5 x 0,3

Scheibe aus: Wissen und Können, Hochschule des praktischen Lebens, (Deutsch) Gebundene Ausgabe 1. Januar 1936.


Geschenk von Frau Stefanie Kruck / Innsbruck 9/2020, der ich von dieser Stelle aus noch einmal herzlich danken möchte.

 

Die Methode wurde allerdings erst am 29. Oktober 1951 von Papst Pius XII. in einer Rede vor Mitgliedern des katholischen italienischen Hebammenverbandes als (einzige) Methode der Empfängnisverhütung für tolerierbar erklärt.