intrauterin


Inerte Intrauterinpessare

Modelle nach 1960 

In den 40er Jahren verschwanden die letzten Pessare der alten Generation, als einziges war um 1948 in Belgien der Graefenbergring im Handel - und wurde wegen der unsicheren legalen Basis nur heimlich eingesetzt. Das Verfahren erlebte eine Renaissance mit der Plastik-aera, als sich herausstellte, dass dieses Produkt der Neuzeit einen antikonzeptiven Effekte hatte, wenn man es ins Cavum uteri hochschob. Vor allem aber hatte Plastik ein "Materialgedächtnis": nach Einführung in das Cavum in zusammengerollter oder gestreckter Form nahm es hier die ursprüngliche Form wieder an. Die sog. INERTEN MODELLE "non medicated IUD" wirken nur durch ihre Gegenwart, sie bestehen nur aus Kunststoff. 1960 kam die MARGULIES-spirale (Polyethylen mit winzigem Baryum-anteil, um das Ding auf der Rx-platte erkennen zu können) auf den Markt, deren Spiralform Vorbild für alle Nachfolge-modelle sein sollte, und der Methode ihren Namen aufdrücken sollte! Es folgte Anfang 1961 das Doppel-S oder LIPPES-loop, dem der gröbte kommerzielle Erfolg beschieden wurde, und welches, dank seines niedrigen Einzel-stück-preises, besonders in Entwicklungsländern viel eingesetzt wurde, dann der sog. BIRNBERG-bow, der die Form einer apikal und caudal abgeflachten 8 hatte. Diese 3 Standardmodelle der 60er Jahre bestanden alle aus Polyethylen. 1967 folgte das SAFE-T-coil. Das 1970 eingeführte DALKON-shield wurde wegen seines geflochtenen Nylonfadens, der zu häufigen aufsteigenden Infektionen führte (septische Aborte, Todesfälle), in den 70er Jahren vom Markte genommen. Mitte der 60-iger Jahre war diese neue Generation von IUD's auf dem einheimischen Markte zu haben.

a) 1960 kam die MARGULIES-Spirale [Polyethylen mit winzigem Baryum-Anteil, um das Ding auf der RX-Platte sichtbar zu machen] des New Yorker Arztes Lasar MARGULIES auf den Markt, deren Spiralform Vorbild für alle Nachfolgemodelle sein Sollte, und der Methode ihren Namen aufdrücken sollte.

c) und d) Es folgte Anfang 1961 das Doppel-S oder LIPPES-LOOP des Amerikaners Jack LIPPES aus Buffalo, dessen Form grössere Ähnlichkeit aufwies mit der Gebärmutterhöhle. Ihm wurde der grösste kommerzielle Erfolg beschieden - Dank seines niedrigen Stückpreises wurde es besonders in Entwicklungsländern viel eingesetzt. Um 1973 war es in der BRD das gebräuchlichste Modell, gefolgt vom DALCON-Shield.

e) Berüchtigt (siehe Erfahrungsberichte im www unter dem Suchbegriff iud+dalcon) war das DALCON-Shield, ein 1970 eingeführtes Pessar - ein echtes "uterines Stachelschwein": schlechte Wirksamkeit, schlechte Toleranz, eine Menge Infektionen und erhebliche Schmerzen sowohl beim Einsetzen als auch beim Entfernen. In den USA wurde das Modell alsbald untersagt, und mit ihm alle andern Intrauterinpessare. Das hier gezeigte Exemplar wurde von mir nach einer Liegezeit von 7 Jahren entfernt - man beachte die Kalkablagerungen entlang dem Faden!