Pädiatrie |
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Angina diphtherica |
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Ein nichtdermatologisches Wachsmodell Von der Haut konnte ein Gipsabdruck mehr oder weniger leicht genommen werden. Schwieriger war die Darstellung innerer Organe. Hier war die Beobachtungsgabe und die technische Begabung herausgefordert. Vorgestellt wird das Modell eines Kinderkopfes mit weit geöffnetem Mund: die Darstellung einer Diphterie. Der ursprüngliche Abguss war von einem real existierenden Kind genommen worden. Der Original-Abguss befindet sich vermutlich immer noch im Fundus des DHMD.
Exponat Kopie des "zweiten Ausgusses". Hinten offene Moulage mit Befestigungsbändern. Eingesetzte Glasaugen. Das vorgestellte Modell trägt die n¨499b (Diphtherie im fortgeschrittenen Stadium). In der Sammlung der Uni Greifswald trägt eine ähnliche Moulage die Katalognummer B3 (DHMD n°499a Diphtherie im Anfangsstadium). Das Robert-Koch-Museum in Berlin besitzt eine Moulage aus der gleichen Serie "Angina lacunaris" (Datierung nach 1945, Originalabformung 1900-1912), Inventar-Nr. 920.
Rudolf Pohl (1852-1926) war Schüler und Nachfolger Gustav Zeillers (1826-1904), der bereits in den 50er-Jahren des 19. Jahrhunderts ein Modellieratelier in Breslau betrieb, 1872 nach Dresden umzog und dort 1888 ein „Anthropologisches Museum für gesunde Anatomie und Völkerkunde“ eröffnete. Fritz Kolbow (1873-1946), Ella Lippmann (1882-1967). Von 1920 bis 1959 war sie leitende Mouleuse, Elfriede Walther geb. Hecker (1919-)Günter Siemiatkowski (1944-).
Abgesang Bis in die 1950er Jahre wurden solche Wachsplastiken in Forschung und als Anschauungsmaterial an medizinischen Zentren in Europa verwendet. Dann traten die Buntfotographie, der Film, Video und Internet ihren Siegeszug an. Keines dieser Verfahren aber reicht auch nur annähernd an den Realismus der Wachspräparate heran.
Erik Riebe, Soziale und medizinhistorische Aspekte der MOULAGEN an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald unter besonderer Berücksichtigung des Faches Haut- und Geschlechts-krankheiten, Inauguraldissertation med. Fakultät Greifswald 2005). Thomas Schnalke, Der Patient dahinter. Gedanken zum Umgang mit Moulagen im medizinhistorischen Museum. In: Jahrbuch der medizinhistorischen Sammlung der RUB, Bochum 1993, 69-71. |