Innere Medizin


Gastroskop

Gastro 2
 

 

      Die Gastroskopie, umgangssprachlich Magenspiegelung genannt, medizinisch auch Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD), ist eine medizinische Untersuchungsmethode des oberen Teils des Verdauungstrakts. Sie wurde 1881 von dem Wiener Chirurgen Johann Freiherr von MIKULICZ-Radecki (1850-1905) begründet. In enger Zusammenarbeit mit seinem Instrumentenmacher Josef Leiter konstruierte er ein starres, leicht stumpf-winkliges Gastroskop, das am Ende eine wassergekühlte Platinlampe trug.

 

1931 erfand der in München tätige Arzt Rudolph SCHINDLER (1888-1968), zusammen mit dem Apparatebauer Richard Wolf, das halbflexible Gastroskop - ein 75 Centimeter langes 11 Millimeter dickes Rohr. In der vorderen Hälfte war dieses Gerät durch ein neues Linsensystem so weit biegsam, daß es sich ohne größere Mühe dem Verlauf von Rachenraum, Speiseröhre und Magen anpaßte. 1934 emigrierte Schindler übrigens in die USA.

 

1931 verbesserte der Internist Norbert HENNING (1896-1985) dieses Gerät, der Blickwinkel wurde von 60° auf 90° erweitert und der Außendurchmesser vermindert. Durch das Anbringen von weichen Gummibällchen an der Endoskopspitze wurde die Perforationsgefahr vermindert. 

 

1958 stellte der südafrikanische Arzt Basil Isaac HIRSCHOWITZ (1925-2013) auf dem 1.Weltkongress für Gastroenterologie ein vollflexibles Glasfaser-Endoskop vor. Heute enthalten die Gastroskope ausnahmslos eine Fiberglasoptik und sind in alle 4 Richtungen schenkbar.

 

Exponat

Starres, 70 cm langes Gastroskop n. HENNING aus dem Besitz des Chirurgen Carl-Anton-Lambert-Maria SCHWERING *28.01.1887 in Billerbeck-Westfalen als 2. von 10 Kindern des praktischen Arztes Johann-Friedrich-Walther SCHWERING (1850-1936) und seiner Ehefrau Maria-Josefine-Sophia-Johanne Heyl. Am 6. September 1933 heiratete er in Lippstadt Paula-Margaretha Berghoff-Ising. Er war mehrere Jahre Chefarzt der chirurgischen Abteilung am Krankenhauses Salzkotten, Geseke. Er starb 1977/78.

 

Er schrieb: C.A. Schwering, Ueber funktionelle Prüfung des Herzens, mit besonderer Berücksichtigung der von M. Katzenstein angegebenen Methode, Inaugural-Dissertation, Medizinische Fakultät, Univ. Berlin, 1913.

 

Herkunft: Geseke in Westfalen.