HNO-Medizin


Ohrlöffel n. ROSER

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Die Spezialitäten von Wilhelm Ferdinand ROSER (1817-1888) waren die plastische Chirurgie, Bruchoperationen, Blasensteinzertrümmerung und orthopädische Verfahren. Als einer der ersten empfahl R. bei innerer Einklemmung von Unterleibsbrüchen die frühzeitige Laparatomie und trat für die Einführung der Tracheotomie bei Diphtherie ein. Besonderes Augenmerk schenkte R. den Wundinfektionen, die er unter Beachtung einer strikten Hygiene sowohl mit vorbeugenden (z. B. Wundwaschungen mit Chlorwasser, Handdesinfektion beim Pflegepersonal) als auch mit baulichen und organisatorischen Maßnahmen (kleinere Krankenzimmer, Isolierung pyämischer Patienten von infektionsgefährdeten Kranken) zu verhüten suchte. Da R. mit diesen Maßnahmen gute Resultate erzielte, verzichtete er auf die komplizierte, auf dem Gebrauch des Karbols, dessen Giftigkeit er fürchtete, beruhende Antiseptik, was ihm Kritik eintrug.

R. erfand u. a. den nach ihm benannten Mundsperrer zur Öffnung der Kiefer (Roser-König-Mundsperrer) und den „Roserlöffel“ zur Entfernung von Zerumen.

 

Exponat

Löffel aus dem Bestand der Ärzte STEINER ater und Sohn aus Matrei am Brenner. Flohmarkt Innsbruck 2020.