Geburtshilfe


Pressriemen

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Um 1800 entdeckten deutsche Geburtshelfer die Griffe in Pariser Gebäranstalten und übernahmen sie: „An das Fußende wird ein Queerbrett zum Gegenstämmen der Füße gelegt, und eben an dem Fußende kann auch zu beiden Seiten ein Handtuch oder ein anderes Tuch zum Festhalten mit den Händen angebracht werden. Ein solches Tuch, oder ein Gurt, oder Riemen, zum Festhalten mit den Händen, hat nach meiner Meinung (..) einen großen Vorteil“ (C.R.W. Wiedemann, Ueber Pariser Gebäranstalten und Geburtshelfer, Braunschweig 1803 S.87).

 

Von Pressriemen schrieb dann auch der Göttinger Geburtshelfer Friedrich Benjamin OSIANDER (1759-1822): »Handgriffe, welche die Gebärende zum Verarbeiten der Wehen anfassen soll, werden am besten vorne zu beiden Seiten des Sitzes angebracht, und zwar rund gedrehte hölzerne Griffe, durch die ein starker Riemen geht, der in einem eisernen, in dem Sitzbrett befestigten Krampen sich befindet, und nach Erforderniss der Länge der Arme der Gebärenden kürzer oder länger geschnallt werden kann« (Fr. B. Osiander, Handbuch der Entbindungskunst II, 1820 S.129).

 

Exponat

Die Preß-Riemen sind eine Erfindung des 18. Jahrhunderts und finden sich in den 1950er Jahren in der sog. „Wiesbadener Hebammen-Tasche“ wieder.