Anästhesie


OMBREDANNE (3)

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1824 veröffentlichte der englische Chirurg Henry Hill HICKMAN (1800-1830) einen Bericht seiner schmerzlosen Operationen an Mäusen und jungen Hunden, die er zuvor mittels mit Kohlensäure angereicherter, sauerstoffarmer Luft betäubt hatte. Sowohl die britische „Royal Medical Society“ als auch die von ihm angerufene französische „Académie Royale de Médicine“ aber standen seinen tierexperimentell untermauerten Vorschlägen zur Inhalationsnarkose zögerlich und schließlich ablehnend gegenüber – niemand erkannte die Tragweite der Experimente und den mögliche Nutzen für die Patienten. Einige Mitglieder dieser Akademie bezeichneten den Versuch der Schmerzbetäubung eines Menschen sogar als einen Verstoß gegen die göttliche Fügung des Schmerzes und als ein Vergehen gegen die guten Sitten.


In der Klinik hat sich nicht die Asphyxie mittels Kohlensäure und Sauerstoffentzug bewährt, sondern die Zufuhr betäubender Gase.


Das obere Bild zeigt einen der Operationssäle des alten "Hôtel Dieu" von Orléans - die Salle d'opération Froberville. Dem Fotographen haben die Schwestern des "Hôtel Dieu" ihre neueste Errungenschaft vorne ins Bild gelegt: eine Äthernarkosekugel (untere Bildhälfte)! Ansonsten ist der Operationssaal eher spartanisch eingerichtet.

Huet de FROBERVILLE (*1752 in Romorantin, gest. 1838), war Mitglied der Académie von Orléans, "Secrétaire perpétuel" der "Académie des belles-lettres, sciences et arts de La Rochelle". Er schrieb:
Essai sur la Topographie d'Olivet, publié par la Société Royale de Physique, d'Histoire Naturelle et des Arts d'Orléans, Orléans, Couret de Villeneuve, Paris, Cuchet, 1784. in-8. IV. 93pp. 1f. IV.

CPA L. Lenormand, Orléans, um 1910.