Paediatrie



UV Schutzbrille

um 1948 

Seit langem war bekannt, dass man mit Licht die "Englische Krankheit", die Rachitis, wirksam bekämpfen konnte.

In den Nachkriegsjahren, als sich die Rachitis europaweit bemerkbar machte, versuchte man dem Übel im Sommer mit "Lichtbädern" im Freien, im Winter mit der künstlichen "Höhensonne" beizukommen. Die Strahlenbildung kommt durch die Erhitzung von Quecksilber zu Quecksilberdampf in einer luftleer gemachten Quarzglasröhre zustande.

Um einer Verbrennung der sensiblen Netzhaut bei den Kindern vorzubeugen, setzte man den Kleinen dabei eine Schutzbrille auf, die diese Art von Lichtstrahlen nicht durchliess. Die Benutzung einer Höhensonne erfordert aufgrund der Ultraviolettstrahlung und der hohen Leuchtdichte (auch im sichtbaren Bereich!) eine spezielle Schutzbrille, ansonsten können Blenderscheinungen oder auch eine Bindehautentzündung entstehen.

Die hier vorgestellte Brille fand sich in einer Schublade der früheren Elisabethklinik in Luxemburg, wo der Autor als Kind mehrere dieser "Geistersitzungen" erduldete - und noch heute den besonderen Geruch der UV-Lampen in der Nase spürt (Ozonanreicherung in der Luft). Früher wiesen die Lampen in der Tat signifikante Emissionen harter Ultraviolettstrahlung auf, was sich durch den typischen Geruch von Ozon äußerte das sich durch die Strahlung aus Luftsauerstoff bildete.