Paediatrie


Kindersanatorium Düdelingen

 

1884 war an der Ostsee Deutschlands Erstes Kindersanatorium erbaut worden. Luxemburg folgte dem Beispiel, wenn auch spät.

Am 1. Januar 1922 eröffneten ARBED und Terres Rouges ein Sanatorium für die tuberkulosekranken Kinder ihrer Belegschaft. Während im Hauptbau des ehemaligen Mayrisch-Schlosses auf dem Kreuberg bei Düdelingen (Oberes Bild) die "gefährdeten Kinder" untergebracht waren, kamen die echt tuberkulösen Kinder, die "bacillaires" in die Annexe des Schlosses (unteres Bild der Ansichtskarte), die speziell hergerichtet war:
- im linken Vorbau befanden sich im Erdgeschoss eine Toilette, die Küche und das Refektorium, im Obergeschoss Schlafräume für 4 Jungs und 3 Mädchen.
- im Mitteltrakt befanden sich im Erdgeschoss eine Sterisationsanlage für Wäsche sowie zwei Sprechzimmer, eines für Tuberkulöse, eines für Kinder der "Maison des Enfants". Im Obergeschoss logierten bis zu 8 Mädchen, 4 Hausangestellte und die "surveillante".
- im rechten Vorbau wohnte der Gärtner.

Das Haus wurde durch eine Liegehalle aus Holz ergänzt die mit dem linken Vorbau in Verbindung stand.

Das Sanatorium war eine sehr bescheidene Einrichtung für 13 Kinder, die vom Werksarzt der Düdelinger Eisenhütte (Dr. Léon PUNDEL) betreut wurden - 2 Mal pro Woche passierte er im Haus und erkundigte sich nach Gewicht und Befinden der Kleinen... Die Kinder bekamen die gleiche Kost wie diejenigen aus der "Maison des Enfants" - zusätzlich erhielt jedes Kind täglich einen Liter Milch und ein Ei. Das Haus war sowohl räumlich als auch personalmässig komplett vom Hauptbau mit den nur "gefährdeten Kindern" getrennt.

Vermutlich stellte das Kindersanatorium seinen Betrieb 1931/32 ein, als des Grosse Zentralsanatorium in Vianden seinen Betrieb aufnahm...