Paediatrie


Impfbesteck (1)

Besteck von Dr. DELVAUX, um 1902

 

 

Die Pockenimpfung wurde 1800 in Luxemburg eingeführt. Unter den ersten Impfärzten finden wir 1801 den "officier de santé" des 2. Bataillons der 65. Brigade Alexandre-Joseph DANEL. Später beteiligten sich fast alle Ärzte sowie einige ausgewählte Hebammen an den Impfaktionen.

Eine große Epidemie trat nach dem Deutsch-Französischen-Krieg 1870/71 auf - in Deutschland starben nach diesem Krieg rund 180 000 Menschen, viermal so viele wie im gesamten Kriegsverlauf. Erneut wurde Luxemburg 1905/6 schwer betroffen.

 

Exponat

Vorgestellt wirde eine "Trousse à vacciner"
- lancette en platine iridié montée sur sa
- douille en métal
Principe du vaccinostyle monté sur un porte-style.
Lancetier de Friedlinger (boîte garnie peau, intérieur velours).

 

Bei der Lanzette nach LINDENBORN kann die Schutzkappe als Griffverlängerung angeschraubt werden. Länge 11,5 cm. Möglicherweise wurde sie benannt n. dem aus Groß-Umstadt stammenden Leiter des Gesundheitsamtes Groß-Gerau (zuletzt Mainz), Herrn Medizinalrat Dr. Hermann LINDENBORN (gest. 1912 im Alter von 64 Jahren).

 

Das Kästchen stammt aus dem Nachlass des Arztes François DELVAUX (1873-1964), der ab 1902 in Luxemburg etabliert war. Neben einer Lanzette enthält es ein Rasiermesser zur Säuberung der Haut an der Skarifikationsstelle (bei Jungs linker Oberarm, bei Mädchen linker Oberschenkel).