Innere Medizin


Sanatorien (4): Suppenschüssel Düdelingen

Suppenschüssel Frauensanatorium Düdelingen, 1922 

1906 kaufte der Dudelinger Notar Oscar Thilges ein passendes Bauareal, um ein Schloss zu erbauen. Der Hausherr verschwand 1917 spurlos ...

Am 11.5.1917 wurde die ehemalige Thilges-Domäne verkauft, ein Waisenhaus sollte hier entstehen. 1917 schenkte die ARBED das Haus an die Gemeinde, bzw. Emile Mayrisch stellte der Gemeindeverwaltung von Düdelingen 160.000 F zum Erwerb der herrschaftlichen Villa zur Verfügung, unter der Bedingung, dort ein Alters- und Invalidenheim einzurichten (Ry Boissaux, Mäin Diddelenger Geschichtsbuch, Dudelange 1979 S. 76-79). Es dauerte bis 1921, bevor man sich dazu entschliessen konnte, das wertvolle Gebäude einer neuen Nutzung zuzuführen.
Ende 1921 konnte die "Ligue antituberculeuse" das Anwesen von der Gemeinde anmieten und hier die Errichtung eines Sanatoriums planen. Als der Praesident dieser Organisation, Dr. FLESCH, 1921 starb, gab man dem in Planung befindlichen Sanatorium den Namen dieses verdienten Mannes.

Der Médecin-Inspecteur, das Collège médical befürworteten das Projekt. Am 16.3.1922 gab der Generaldirektor der Justiz, der zugleich für die medizinischen Belange des Landes zuständig war, seine Erlaubnis, das Sanatorium einzurichten, ein "hospice à interner des femmes atteintes de tuberculose". Zwei Ordensschwestern wurden ins Ausland geschickt für eine Sonderausbildung in Tb-behandlung, am 31.8.1922 liessen sich die Franziskanerinnen im Thilges-schloss nieder - in Erwartung der Patientinnen der Anti-Tuberkulose-Liga.

Erster ärztlicher Leiter des Hauses wurde Dr. JACOBY aus Düdelingen, der zuvor im Ausland Spezialstudien über Tuberkulose absolviert hatte. Er starb im April 1952. Ab Juli 1952 finden wir als ärztliche Leiterin der Anstalt Frau Dr. Mangen-KLEIN, die in Leysin ausgebildet worden war. 1968 wurden die letzten Patientinnen nach Betzdorf verlegt, das Haus wurde in das Gymnasium der Stadt Düdelingen integriert...