Innere Medizin


Luxemburger Rote Kreuz, Lotterie 1940

 

Noch in ihrem Jahresbericht 1923/25 (Imprimerie de la Cour Victor Buck, Luxembourg 1926 S. 58) schrieb der Kassierer:
"Les loteries foisonnent dans notre pays pour les buts les plus divers. La Croix Rouge serait certainement qualifiée pour faire appel, par cette voie, à la générosité de nos compatriotes. Mais nous ne voudrions pas marcher sur les brisées de la Ligue nationale contre la tuberculose qui, chaque année, tire le plus clair de ses ressources de sa loterie annuelle"
Mitten in der wirtschaftlichen Rezession waren die finanziellen Nöte des LRK 1934 derart gross, dass man das Tb-Liga-Tabu durchbrach und beim Staat die Erlaubis einholte, eine Lotterie organisieren zu dürfen.

Vorgestellt werden zwei Lose aus dem Schicksalsjahr 1940. Ziehungen erfolgten am 14.2. (1. Ziehung), 30.4. (2. Ziehung), x (3. Ziehung), und 5.9.1940 (4. Ziehung).
Man beachte die Veränderung im Aufbau des Bildes! Luxemburg wurde am 10. Mai 1940 von deutschen Truppen überrollt, Ende Juli 1940 übernahm Gustav Simon (1900-1942) als Gauleiter des angrenzenden deutschen Gaus Koblenz-Trier die Zivil- verwaltung im Land. Damit wurde das Grossherzogtum von Deutschland faktisch annektiert, wenn auch nicht staatsrechtlich in das Reich inkorporiert. Zur Verschmelzung Luxemburgs mit dem Gau Koblenz-Trier zum Gau Moselland kam es erst am 30. August 1942. Luxemburg blieb bis Kriegsende ein CdZ-Gebiet (einem Chef der Zivilverwaltung unterstellt) - war demnach nie Reichsgebiet. Dennoch wurde die Reichsmark, die Reichspostmarken etc. ohne mit der Wimper zu zucken im Lande eingeführt. Der Einmarsch erklärt die deutsche Schreibweise und den Aufdruck "Luxemburger Landeslotterie" - damit war das Los zweisprachig...