Innere Medizin |
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Galvanotherapie (1) |
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Froschschenkel zuckten beim Kontakt mit zwei Metallen. Der Anatomieprofessor Luigi GALVANI (1737-1798) folgerte, dass es im Frosch eine „tierische Elektrizität“ gab. Alexander VOLTA (1745-1827), Physikprofessor an der Universität Pavia, konnte kurz nach GALVANI’s Tode nachweisen, dass diese Elektrizität nicht dem Frosch innewohnt, sondern am Kontakt zwischen den Metallen entsteht. Hatte GALVANI noch mit „Reibungselektrizität“ gearbeitet, fand VOLTA alsbald eine ergiebigere Stromquelle: ab 1799 experimentierte er mit Metallen und Säure und erzeugte mit Metallpaaren Strom. Man konnte bis dato zwar mit elektrostatischen Maschinen hohe Spannungen erzeugen (etwa 30 000 Volt), aber keine großen Ströme. Jede der neuen Voltaschen Batteriezellen lieferte zwar nur etwa 1Volt, aber durch Serienschaltung konnte man relative große Ströme bei beliebigen Spannungen erzeugen: um einen starken Strom herzustellen, brauchte man nichts anderes als eine Aneinanderreihung von dutzenden dieser Metallpaare… Im Frühjahr 1800 stellte VOLTA der Öffentlichkeit seine Batterie vor, mit der erstmals Gleichstrom in messbarer und fühlbarer Stärke hergestellt werden konnte: am 20.3.1800 berichtete er der „Royal Society“ in London ! In Medizinerkreisen begeisterte die neue Form von Elektrizität, auch wenn anfänglich Zweifel darüber herrschten, ob die altbekannte Reibungselektrizität mit der neuen chemischen Elektrizität identisch sei. Die « École Nationale de Médecine » schaffte eine « pîle » an [die allerdings etwas schwächer war als diejenige der « Ecole Polytechnique »]. Ein Zusammenhang zwischen Magnetismus und Elektrizität war 1806 unbekannt. Erst 1809 entdeckte Dominique-François ARAGO (1786-1853), dass Eisen magnetisch wird, wenn es von einem stromführenden Draht umgeben ist. 1819/20 machte der Physiklehrer Hans Christian OERSTED (1777-1851) die wichtige Beobachtung, dass in der Umgebung eines elektrischen Stromes eine Kompassnadel ausschlug - dass Ströme Magnetfelder erzeugen. G. T. Wilhelm (1758-1811) war Pfarrer in Augsburg und Bruder von Paul Martin Wilhelm, dem späteren Inhaber der Engelbrecht'schen Kunsthandlung, wo das vorliegende Blatt gedruckt wurde. Das Blatt über Elektrische Wirkungen an gelähmten Gliedmassen (T XXXIX 120) stammt aus dem seltenen 3. Band der "Unterhaltungen über den Menschen" – zugleich 15. Band des 27-bändigen Schinkens „Unterhaltungen aus der Naturgeschichte“: Dritter Theil, Von dem Körper und seinen Theilen und Functionen insbesondere. Augsburg, Martin Engelbrecht’ sche Kunsthandlung, 1806. Nach 1850 erlebte die galvanische Feinstromtherapie eine erste Blütezeit. Der Ingenieur August WOHLMUTH führte die Gleichstromtherapie nach dem 1. Weltkrieg in die Volksmedizin ein… Den Namen von Alessandro VOLTA findet man in dem Handelsnamen eines bekannten Rheumaproduktes der Firma Novartis wieder, dem VOLTAREN..
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