HNO |
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Ohrspritze (1) |
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Elfenbein war früher ein durchaus üblicher Werkstoff - das Mitleid mit den Elefanten ist jüngeren Datums. Der Stoff lag angenehm warm in der Hand, sah edel genug aus um ihn von den Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens abzuheben - ohne unerschwinglich teuer zu sein.. Eine Spritze aus Elfenbein - mit auswechselbaren Ansätzen - befand sich im Wiederbelebungskasten, der um 1774 in Bedford/England benutzt wurde, um bei Scheintoten die Atemwege freizumachen . Ein ins Jahr 1769 datierter, von seinem Inhalt sehr ähnlicher Österreichischer Reanimationskasten, mit dem in der Donau Ertrunkene reanimiert wurden , enthält keine derartige Spritze. Das hier vorgestellte Exemplar (a) (Länge über alles bei eingefahrenem Kolben 13 cm) stammt aus Troyes / Frankreich, der Geburtsstadt von Papst Urban IV. Die "Nadel" ist hier nicht in das Corpus der Spritze integriert - nach Abschrauben des unteren Ringes kann man die "Nadel" entnehmen (b) und durch eine anders geformte - oder intakte (auch das hier gezeigte Exemplar hat leider etwas gelitten) ersetzen.
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