HNO


Nasendusche (4)

Nasendusche, um 1910 

Zu den "porcelaines médicales" im weitesten Sinns muss man das hier vorgestellte Behältnis zum Ausspülen der Nasengänge (bei Infektion oder nach operativen Eingriffen) rechnen:

1910 bot das Berliner "Medicinische Waarenhaus" seinen Kunden dieses Nasenbad aus Porzellan zum Kauf an, mit der Aufschrift "Frisch und Frei".

Damaliger Preis - ohne Mehrwertsteuer: 1 Reichsmark. Bei dieser Form der Nasen- durchspülung musste der Patient aktiv kollaborieren. Anders war dies bei den

  • Nasenspritzen mit Gummiball, die den vaginalen Duschen nachempfunden waren,
  • Spritzen mit Lederkolben, ähnlich den Pravaz-Spritzen,
  • Duschen, die den vaginalen resp. rectalen Einlaufgeräten abgeschaut waren,
    bei denen sich der Patient passiv verhielt und eine Pflegeperson den Eingriff vornehmen musste...

    Während Geräte für den Gebrauch in der Apotheke (Mörser, Löffel) durchweg aus sog. "Berliner Sanitäts-Porzellan" hergestellt wurden, verwandte man für unser Nasenbad, ebenso wie für die niedlichen "Augenbadewannen", vermutlich billigere Durchschnittsqualität.