Gynäkologie


Scheidenspecula (18), zweiblättrig -5

um 1950 

a) Unpraktisch am CUSCO-Modell ist die starre, geschlossene äussere Öffnung. Einen Fortschritt bedeutete daher das Gerät von COLLIN, bei dem, wie beim eben besprochenen JAYLE/ TRELAT-Modell, die Schnäbel nur auf einer Seite miteinander artikulieren.
Anatole COLLIN (1831-1923) war Instrumen- tenbauer in Paris, 6 r. de l'Ecole de Médecine und arbeitete für das Haus CHARRIERE. Sein Speculum verfügt über ein sog. Stiftgelenk.


b) Ebenfalls mit einem einzigen Gelenk, aber zusätzlich mit einem Griff, versah RICORD sein Speculum.
Der Dermato-venerologe Philippe RICORD (1800-1889) lebte anfänglich in New York, kam dann nach Frankreich (sein Vater war einst in die USA ausgewandert) und arbeitete in Paris am Hôpital du Midi. "On dit qu'il possédait un spéculum en or et ivoire réservé à l'impératrice Joséphine" (Dupont 1999).


c) Vielbenutzt in Kollegenkreisen ist das Einhand-Spekulum von SEMM, das ohne Schraube auskommt und über eine "crémaillère" verfügt.
Kurt Karl Stephan SEMM (1927-2003) war Werkzeugmacher in seiner Heimatstadt München, bevor er Medizin studierte ... und zum Papst der deutschen Laparoskopie avancierte.