Gynäkologie


Kürette (2): Saug- spülkürette

Übersichts- und Detailaufnahme, um 1900 

 

 

Die Kürette wurde zuerst in Frankreich, dann auch in England benutzt – die Deutschen taten sich schwer mit dem Instrument. Erst OHLSHAUSEN benutzte sie und publizierte 1875 seine Erfahrungen mit der SIMS’schen Kürette:
„Als ich das erste Mal dieses Verfahren anwandte, tat ich es, wie ich nicht leugnen will, mit einiger Furcht und dementsprechend zaghaft. Es war mir genugsam bekannt, dass die deutschen Schriftsteller, wo sie RECAMIER’s Kürette erwähnten, nur mit Spott oder scharfem Tadel dieser anscheinend rohn Verfahrungsweise gedenken; und roh und gewagt kam auch mir das Verfahren vor. Jetzt bin ich schon von der absoluten Notwendikgeit, in den in Rede stehenden Fällen die Kürette zu gebrauchen, ebensosehr überzeugt, als von der Geringfügigkeit des Eingriffes, und bin dazu durch die Erfahrung berechtigt“.

 

 

THOMAS, AUVARD, RHEINSTAEDTER und DONALD gaben Küretten an, mit denen man die Gebärmutterhöhle nicht nur auskratzen sondern auch ausspülen konnte, die „curettes irrigatrices“, die teil stumpf, teils scharf waren. KOCHER und HOLBROOK gaben auswechselbare, scharfe Kürtetten an, die auf einen gemeinsamen Griff aufgeschraubt wurden – ein platzsparendes Verfahren, das wir auch von andern Bestecken her kennen.

 

 

Exponat

Die hier vorgestellte 31.5 cm lange Saug-Kürette mit 2.5 cm langer, 0.5 cm breiter Öffnung, stammt aus dem ausgemusterten Fundus der Differdinger Klinik (Fundus Hary). Keine Firmenangabe