Geburtshilfe


Schmerzbekämpfung (5)

Rectidon-Zäpfchen 

Barbitursäure besitzt selber keine hypnotische Wirkung. Diese entsteht erst bei der Verbindung mit andern Substanzen.
Als erstes Barbiturat mit hypnotischer Wirkung wurde 1903 Diethylbarbiturat (Barbital) durch den in Euskirchen geborenen Chemiker Hermann Emil Fischer (1852-1919) und den Internisten Joseph von Mering (1849-1908) dargestellt. RECTIDON, chemisch 5-(2-Bromoallyl)-5-(1-methylbutyl)-barbitursäure, wurde 1934 auf dem europäischen Markt eingeführt und ab 1935 auch in der Geburtshilfe eingesetzt, um einen Dämmerschlaf zu erzeugen.

  • Heinz Salowsky, Erfahrungen mit Rectidon als Dammerschlafmittel in der Geburtshilfe, Thesis (doctoral) -Albertus-Universität zu Königsberg i. Pr., 1935.
  • Paul Grefer, Schmerzstillung in der Geburtshilfe mit eigenen Versuchen über das Rectidon, Düsseldorf, Med. Ak., Diss., 1936.
  • Walter Hartmann, Über Erfahrungen mit dem Rectidon-Dämmerschlaf zur Erleichterung u. Beschleunigung der Geburt an Hand von 430 Fällen, 1939. 21 S..

    Vorgestellt wird eine Werbekarte der Fa. Riedel-De Haen, die im Oktober 1938 europaweit an die Ärzte verschickt wurde.

    Zur Fa. Riedel-De-Haen (aus Wikipedia übernommen)
    "Das Unternehmen RIEDEL wurde 1814 vom Apotheker Johann Daniel Riedel aus der Schweizer Apotheke in Berlin heraus gegründet, indem er die Apotheke durch ein größeres Labor erweiterte. Hieraus entwickelte sich eine immer größere Produktionsstätte, in der zum Beispiel 1826 erstmals in großem Maßstab Chinin aus Chinarinde gewonnen wurde. Unter den Nachfolgern wurde die Fabrik erweitert, und das Produktspektrum umfasste zum Beispiel 1844 bereits 575 pharmazeutische Präparate. Von 1888 bis 1918 gab es einen Zweigbetrieb von Riedel in Berlin-Bohnsdorf. Dort wurden Pharmaka auf der Basis Steinkohlenteer hergestellt, unter anderem das damals weit verbreitete Phenacetin, das aber später wegen der Nebenwirkungen aus dem Verkehr gezogen wurde.
    Der Chemiker Eugen de HAËN übernahm 1861 ein Laboratorium für anorganische Chemikalien und stellte in Hannover-List hochreine Salze und Oxide her. 1902 zog die Firma nach Seelze. Ab 1917 wurden bei de Haën die von Richard Zsigmondy (Nobelpreis 1925) und Wilhelm Bachmann erfundenen Membranfilter produziert.
    1928 erfolgte der Zusammenschluss der Firmen de Haën und Riedel zu Riedel-de Haën. Später kam das Unternehmen zum Hoechst-Konzern, der es 1995 an Allied Signal weiterverkaufte. Heute ist Riedel-de Haën eine Marke für Spezialchemikalien im Honeywell-Konzern (der seinserseits von Allied Signal gekauft wurde, dessen Name aber höheres Ansehen im Bereich der Spezialmaterialien genießt). Des weiteren führte Sigma-Aldrich unter der Marke „Riedel-de Haën“ insbesondere die Laborchemikalien-Sparte von Riedel-de Haën fort bis Mitte 2008. Mittlerweie werden die Laborchemikalien unter den den anderen Dachmarken der Sigma-Aldrich Corporation vertrieben. Unter Honeywell-Regie schrumpfte die Mitarbeiterzahl am Seelzer Standort kontinuierlich. Für das Jahr 2007 wurden insgesamt über einhundert Entlassungen realisiert. Neben den rund 200 Beschäftigten bei Sigma Aldrich, arbeiten noch rund 600 Menschen für Honeywell sowie die ebenfalls am Standort befindliche Troy GmbH".
    Ab 1943 firmierte die Gesellschaft als Riedel-de Haen AG. Zu den Erzeugnissen der Firma zählten unter anderem organische und anorganische Fein- und Industriechemikalien, Reagenzien, Pharmachemikalien sowie Riech- und Geschmacksstoffe aber auch Pflanzenschutzmittel. Die Firma gelangte 1995 zum Allied Signal Konzern.