Geburtshilfe


Forceps (5) n. NAEGELE

klein und gross, um 1950 

Die vorherigen Zangenmodelle sind heute verlassen. Die Zangen von NAEGELE aber werden immer noch gelegentlich angewandt, um kindliche Köpfen besonders schonend (!) zur Welt zu bringen, z.B. bei Frühgeburten, wo die Zange den Kopf vor dem immensen Druck der Scheidenwände schützen hilft.

Franz Karl NAEGELE (1775-1851) gilt als der "Euklid der Geburtshilfe". Er kam 1778 in Düsseldorf zur Welt, promovierte 1805 in Bamberg und wurde 1807 ausserordentlicher, 1810 ordentlicher Professor der Geburtshilfe in Heidelberg, wo er 1810 die alleinige Leitung der Gebäranstalt übernahm. Sein Hauptverdienst liegt in der Förderung der Lehre vom Geburtsmechanismus und vom weiblichen Becken - das ankylotisch schräg verengte Becken wird nach ihm das "Naegelesche Becken" genannt.

Sein Sohn Hermann Franz NAEGELE (1801-1851) wurde gleichfalls Geburtshelfer und schrieb eine zweibändige Lehrbuch der Geburtshilfe sowie eine Geschichte der Geburtshilfe. 1835 wurde er ausserordentlicher Professor der Geburtshilfe. Er überlebte den Vater nur um einige Monate

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Alle drei Exemplare unserer Sammlung wurden in Luxemburg benutzt:
- das grosse gehörte Frau Dr. Sisi LENTZ (1902 - 1995).
- das kleine gehörte Frau Dr. Ria Kremer-MULLER (*1931), die jahrelang in der Matermité Charlotte entband.
- von der kleinen Zange besitzt die Sammlung ein etwas leichter gebautes Exemplar, das dem ab 1956 in Mersch etablierten Arzt Dr. Marcel RASSEL (*1927) gehörte.