Chirurgie


Nierenschale (1)

Zwei "gynäkologische Schalen", um 1960 

 

Eiterbecken (frz. cuvettes à pus), die man seit dem 19. Jh. kannte, waren offenbar nichts anderes als eine Weiterentwicklung der mittelalterlichen Barbierschalen. Meist waren sie nierenförmig (frz. cuvettes réniformes, im Jargon „haricots“). Um 1900 gab es sie in Hartgummi, in Glas, glasiertem Porzellan, Papiermaché, Messing. Am geläufigsten in der Arztpraxis waren Schalen aus weiß emailliertem Eisen, später solche aus inox. Stahlblech.


Neben der Nierenform gab es die Herzform (frz. forme de coeur), die Kleeblattform (frz. forme de trèfle), die Muldenform (frz. forme de terrine) etc.

 

Interessant ist die Feststellung, dass sich kein Chirurg mit einer Schale seiner Erfindung verewigt hat – offenbar wollte niemand, dass sein Name mit Eiter oder Unrat in Verbindung gebracht wurde…