Infusionsbehälter
Infusionsbehälter

Anästhesie


Infusion, offene Behälter

offeneinfusion

 Infusionsbehälter n. ESMARCH

 

Routinemäßig kamen i.v. Kochsalzinfusionen Ende des 19. Jahrhunderts zum Einsatz im Gefolge der Arbeiten des Leipziger Chirurgen Albert Sigmund LANDERER (1854-1904), der 1886 nachwies, dass 0,6-0,7%ige Kochsalzlösung selbst in grossen Mengen anstandslos vertragen wurde.

 

Es ist eine traurige Tatsache, dass die seit der Mitte der 20er Jahre industriell gefertigten Infusionslösungen (wie Stereofundin, Tutofusin, Normosal) in den Kliniken NICHT benutzt wurden. Bis in die 50er Jahre des 20. Jh. stellten die Krankenhausapotheken - aus Kostengründen - die Infusionslösungen selber her, diese wurden dann mit offenen Irrigatorbehältern infundiert. Dabei blieben Jahrzehnte offene Systeme im Gebrauch, bei denen immer wieder "nachgegossen" werden konnte. Bekannter wurde LANDERER als er vorschlug, die Tuberkulose mit Zimmtsäure zu behandeln.

 

Vorgestellt werden 2 nach oben offene Behälter n. ESMARCH aus dem Fundus der Elisabeth-Klinik, wo sie bis in die 50er Jahre benutzt wurden, um Kochsalzlösungen eigener Fabrikation zu infundieren.  

 

Friedrich Wilhelm von ESMARCH (1823-1908) studierte in Kiel und Göttingen und wurde 1857 Professor der Chirurgie in Kiel. Mehrfach diente er als Chirurg in der Armee:

- Dänemarkkrieg (1848)
- Österreichkrieg (1866)
- Frankreichkrieg (1870/71)

Dies erklärt seinen besonderen Einsatz für die notfallmässige Versorgung.