Anästhesie |
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Aether, Tropfflasche (1) |
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Das erste Inhalationsanaesthetikum der Geschichte war Haschisch. In der Tat verbrannten die alten Skythen Hanfsamen in ihren Zelten, um in einen Rauschzustand zu gelangen - leider versäumten die Skythen, die Hanfdämpfe in die chirurgische Praxis einzuführen. Erst die Römer entdeckten den schmerzstillenden Effet: Plinius der Ältere schreibt, dass Hanf Schmerzen lindere, und Pedanios Dioscurides berichtet von der Wirksamkeit des Saftes der Hanfsamen gegen Ohrenschmerzen. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit wurden aus Hanf Mittel zur Linderung von Wehenkrämpfen und nachgeburtlichen Schmerzsymptomen gewonnen.
Links im Bild eine Flasche mit Verriegelung, rechts im Bild ein Tropf-Stöpsel ohne Verschlusshahn - dieser Typ von Flaschen wurde verschlossen, indem auf jede Öffnung ein Käppchen aufgesetzt wurde, wobei die beiden Käppchen mittels Kettchen miteinander verbunden waren. Aether für Sterbende "Au début du xxe siècle, et surtout dans l’entre deux guerres, avec les progrès technique, certains clercs n’hésitent pas à recommander l’emploi de cordiaux (injections intraveineuses ou même intracardiaques d’éther, de caféine, d’huile camphrée, d’adrénaline) ou la mise en œuvre du massage cardiaque pour ranimer le cœur défaillant des moribonds" (Maurice D’HALLUIN, Résurrection du cœur, la vie du cœur isolé, le massage du cœur, Paris, Vigot, 1904). Das aber war 1904 und nicht 1846. Wir glauben, dass sich Bernard eine dichterische Freiheit erlaubt hat und sich einbildete, den "aetherischen Leib", der mit dem Tod den Körper verlässt, "gerochen" zu haben. In der Tat regt Aether in niedriger Konzentration das Rückenmark an mit Auftreten von gesteigerten Reflexen. Nie aber gelingt es damit, lebendwichtige Reflexe wieder in Gang zu bringen.
Noch 1936 wurde in der Fachpresse die Aethertropfnarkose als für den Hausarzt ungefährlichste Methode empfohlen (Prof. G. Lotheissen, Anaesthesierungsmethoden in der Hand des praktischen Arztes, in: WMW N°16 vom 18. April 1936).
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