Radiologie


Fluoroskop resp. Kryptoskop

um 1930 

Dieses spezielle Untersuchungshilfsmittel wurde schon Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Mitte der 50er Jahre vorwiegend in der Unfallchirurgie verwendet. Bei eingeschalteter Röntgenröhre musste sich der Untersucher hinter dem Patienten in den direkten Strahlengang begeben. Auf dem fluoreszierenden Leuchtschirm im Fluoroskop betrachtete er dann das Durchleuchtungsbild. Da er das Gerät mit Gurten an seinen Kopf schnallen konnte, hatte dies im Gegensatz zu Vorgängermodellen den großen Vorteil, dass beiden Hände frei blieben.

Diese Einrichtung ermöglichte eine Röntgendurchleuchtung in nicht abgedunkelten, also in hellen Untersuchungs-räumen. Das Fluoroskop konnte nur nach ausreichender Adaptionszeit des Untersuchers in absoluter Dunkelheit sinnvoll genutzt werden. Zu gering war die Lichtausbeute der Strahlung auf dem Leuchtschirm. Das vordere Teil des Fluoroskop konnte man hochklappen damit das Gerät bei kurzen Durchleuchtungspausen nicht jedesmal abgenommen werden musste. Damit der Untersucher auch bei kurz eingeschaltetem Licht an die Dunkelheit adaptiert blieb, hatte er die Möglichkeit einen rotgefärbten Glasfilter vor dem Hochklappen des Fluoroskop einzuschieben.

Vorgestellt wird ein Fluoroskop aus dem Besitz des Arztes Paul Hetto aus Diekirch: Holzgehäuse mit Kunst- Lederbespannung und Trageriemen. Öffnung mit Fell, lichtdichter Betrachtungstubus, Oberteil kippbar; Glas mit Fluoreszenz Beschichtung. Freibeweglicher Leuchtschirm mit angebautem lichtdichtem Betrachtungstubus, der direkt vor die Augen des Untersuchers gehalten wurde.

Zum ersten (und letzten Mal) habe ich ein solches Gerät 1982 in Betrieb gesehen - im Krhs. Steinfort [Dr. J.B. Tontlinger (1927-2002)]. Im modernen Betrieb hat der Bildverstärker das wegen des mangelnden Strahlenschutzes gefährliche Gerät verdrängt.