Ophtalmologie


Undine n. SCHUSTER

 

Den Begriff „Undine“ gab es in der Medizin bereits im 16. Jahrhundert, allerdings auf einem besonders poetischen Hintergrund.
„Undinen, im System des Paracelsus weibliche Elementargeister des Wassers, die sich mit Vorliebe unter den Menschen einen Gatten suchen, weil sie mit aus solcher Ehe geborenen Kindern zugleich eine Seele erhalten sollen“ (Meyers Konversationslexikon 1909).

Die Welt der Undinen lebt weiter in den Sagen der Melusine und lieferten den Stoff zu Liedern, Sagen und Opern (Undine von Albert Lorzing, 1845)…

Die hier vorgestellte Undine hat zwar noch mit Wasser zu tun, nicht aber mit holden Geistern. Es handelt sich um ein Augentropfglas n. SCHUSTER, ohne Stopfen, aus gelbem Glas (Die Variante aus klarsichtglas war um 10% preiswerter), mit dem heilende Lösungen in den Bindehautsack getröpfelt wurden…
Die Undine stammt aus dem Besitz des stadtluxemburger Augenarztes Norbert KETTER sen. (*1928).

Erinnern wir an dieser Stelle an einen Tuberkulintest „Ophtalmoréaction“, bei dm 1%iges Tuberkulin zwischen die Augenlider instilliert wurde. Bei Tuberkulösen kam es nach 6 bis 24 Stunden zu einer Rötung und zu einem Oedem der Augenlider – die allerdings in einzelnen Fällen chronisch-entzündlichen Charakter annahm, woraufhin der Test zugunsten der Kutireaktion aufgegeben wurde…