Ophtalmologie |
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Brille (2) |
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In der Antike empfahlen die Gelehrten bei ermüdeten oder kranken Augen auf grünes Glas oder grünen Stein zu sehen - der Smaragd des Nero ist legendär.
Im 15. Jh. tauchten die grünen Brillengläser wieder auf als Blendschutz, Mitte des 19. Jh. kamen mittels Kobaltoxyd blaugefärbte Gläser dazu.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in Luxemburg grüne Gläser angeboten: „Bellieni der Jüngere, Opticus und Brillenfabrikant, Chimay-gasse N°468, verkauft und fabriziert alle Gattungen Brillen und Conservationsgläser für jedes Auge. Stets findet man bei ihm ein vollständiges Lager der allerfeinsten Gestelle und Gläser für jede Art Brillen, und empfielt er ganz vorzüglich seine grünen Brillen für kranke oder schwache Augen“ (Luxemburger Wochenblatt vom 26.5.1821).
Der französisch Augenarzt FIEUZAL (1837-1888) aber konnte nachweisen, dass diese Grüntönung in keiner Weise die gefährlichen, kurzwelligen UV-Strahlen wegfilterte - und empfahl daher gelbliche Gläser als Schutz für empfindliche Augen. Er wurde durch Untersuchungen des Stockholmer Augenarztes Johann WIDMARK (1850-1909) in dieser Ansicht bestärkt. Eine Lichtschutzbrille mit gelben Gläsern, aus der Zeit um 1885, wird im "National Museum of American History, Smithsonian Instituton" in Washington gezeigt.
Exponat Wir stellen hier eine ähnliche Brille vor mit gelben, im Aussenbezirk mattierten Gläsern, die in Luxemburg auf dem Antikmarkt erstanden wurde. Von manchen Forschern werden diese Brillen als Hilfe für Scharfschützen (Militär, Sportjäger usw.) angesehen.
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