HNO


Hörgerät (2)

Siemens, Modell Variabel, um 1950 

 

 

  Die Erfindung des Transistors im Jahre 1947 revolutionierte die Technologie der Hörgeräte. Bis dahin wurden Röhren in Hörgeräten verwendet, der ab 1952 im Handel auftauchende Transistorverstärker war den Röhren deutlich überlegen. Die ersten Hörgeschädigten, die zu den neuen transistorgetriebenen Hörgeräten wechselten, mussten diese am Körper tragen - 1950 waren die Hörgeräte noch immer so groß wie eine Schachtel Zigarillos.

 

Tragbare, aber immer noch unhandliche Hörgeräte fanden nach diversen Verbesserungen bis weit in die fünfziger Jahre Anwendung. 

Der Kopfhörer war in der Praxis eine Zumutung für alle Beteiligten - um 1925 wurde daher die ohrgerechte Pass-Form des Kopfhörers entwickelt.

 

Die elektrischen Hörgeräte haben in den letzten Jahrzehnten eine Entwicklung durchlaufen, die von den Fortschritten der Mikroelektronik begünstigt wurde. So kam es zur Miniaturisierung der Bestandteile unseres Hörgerätes: das in den äusseren Gehörgang eingeführte Minigerät, bestehend aus Mikrofon und Hörer in einem, musste anfangs zwar noch durch eine in der Tasche getragene Trocken-batterie mit Strom versorgt werden - doch welch eine Platzersparnis im Vergleich zu den Vorgängermodellen!

 

Exponat

Hörgerät der Fa. Siemens aus den 50er Jahren

 

Erst die Entwicklung kleinster Batterien erlaubte in der Folge das Zusammenfassen der einzelnen Bausteine (Batterie, Hörgerät, Ohrteil) zu einem einzigen Gerät, das im Ohrkanal oder als „Hinter-dem-Ohr“-Gerät getragen werden kann: 1963 wurden Hörgeräte so klein, dass sie direkt hinter oder über dem Ohr Platz finden konnten. Diese kleinen Geräte bewirkten, dass Menschen mit Hörproblemen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit erregten.