Geburtshilfe


Beckenzirkel (2), englisches Modell

Beckenzirkel, um 1930 

 

 

Schon COLLIN hatte einen Zirkel angegeben, bei dem die Skala nicht proximal "vor dem Schloss" des Zirkels, sondern dahinter abgelesen wurde. An sein Gerät spielt auch das hier vorgestellte Modell an. Im englischsprachigen Raum waren (und sind) Zirkel natürlich in inch'es graduiert.

 

Exponat

Der hier vorgestellte Zirkel gehörte Frau Dr. Sisi LENTZ.

 

 

Innere Beckenmasse

Bei einigen Modellen konnte einer oder beide Äste des Zirkels in die Scheide eingeführt werden, um die "inneren" Masse abzugreifen, so bei den von HAUCH und SKUTSCH vorgeschlagenen Zirkeln.

Mit dem OSIANDER'schen Tasterzirkel wird der quere Beckendurchmesser bestimmt, indem die beiden Branchen des Zirkels auf die Innenseite der "Tubera ossis ischii" aufgedrückt werden

KLIEN gab einen Zirkel zum Messen der Distanz der "Tubera ossis ischii" an, "ein sehr bequemer Maassstaab" nach BUMM (Grundriss zum Studium der Geburtshilfe 1903 S. 530).

Zum Messen der "Conjugata vera" (Promontorium-Symphysenhinterfläche) konnten auch die Messstäbe nach BILICKY resp. GAUSS-BILICKY benutzt werden.

Im Allgemeinen begnügten sich die Geburtshelfer allerdings mit der manuellen Bestimmung der "Conjugata diagonalis" (Promontorium-Symphysenunterrand) und zogen, um den Wert der "Conjugata vera" zu errechnen, einfach 1,5 bis 2 cm ab.