Chirurgie


Lenticular

 

 

Aus einem Innsbrucker Antikladen stammt dieses obstruse Instrument, das sonder Zweifel ein Lentikular darstellt (anfangs hielt ich es für einen Zahnsteinentferner).

Hier die Beschreibung des Instrumentes im « Dictionnaire des sciences médicales, Paris 1818 »:
„lenticulaire : petit couteau fixe, immobile sur son manche, et dont la lame, tranchante seulement d’un côté, est garnie à son extrémité d’un petit bouton de forme triangulaire. On se sert de ce couteau pour détruire les inégalités qui se rencontrent quelquefois aux bords osseux formés par l’application d’une couronne de trépan. Le bouton lenticulaire, dans ce cas, sert à protéger les membranes qui recouvrent le cerveau pendant qu’on fait usage du couteau ; il sert aussi à en faciliter l’usage, en se plaçant entre le cerveau et la boîte osseuse qui le recouvre ».

 

… eine Raspel demnach, die in der antiken Neurochirurgie benutzt wurde. Daher finden man ähnliche Geräte unter der Bezeichnung „raspartoire“ oder „râpe“. In Frankreich hiessen sie später „rugine“. Die „lenticular’s“, wie sie die Engländer nennen, gab es mit rundem Kopf, aber auch, wie im vorliegenden Fall, mit einem pentagonalen Kopf, dessen Spitze dem Operateur zugewandt war, dessen angerundete Unterkante aber gegen die Hirnhäute gedrück wurde, um eine Verletzung derselbigen zu verhindern, während die 4 Seitenkanten die Knochenränder der Trepanationsstelle glattraspelten.

 

Die Lentikulare finden sich in Trepanationsbestecken bis um 1920, dann verschwanden sie allmählich aus dem Angebot der Firmen. Das „Berliner Waarenhaus“ bot um 1910 keines mehr an, wohl aber die Fa. Esculape, verteten um 1910 durch P.J. Berg, Grossstrasse 17.